Lukas Plöchl bei "The Masked Singer Austria": "Es war eine Mutprobe"
Die Puls4-Show "The Masked Singer Austria" ist immer für eine Überraschung gut – so verbarg sich unter der Verkleidung des Klimahelden ein formidabler ("Formidable" von Stromae war auch just der erste Song, den er performte) Lukas Plöchl (31).
Beim Songcontest 2012 schied er mit Trackshittaz im Halbfinale als Letztgereihter aus – jetzt konnte er aber so richtig punkten. Rate-Team-Mitglied Sasa Schwarzjirg war ob seiner Coldplay-Darbietung sogar zu Tränen gerührt. Ein Rapper, der auch singen kann – oder es zumindest mit voller Hingabe macht.
"Das war eine Mutprobe für mich. Das Singen war immer so ein wunder Punkt bei mir. Rappen ist etwas, da bin ich sattelfest und beim Singen habe ich einfach nicht die Erfahrung, aber ich tue es irrsinnig gerne", sagt er im KURIER-Gespräch. Die Maske spielte ihm da in die Hände, so war keine Vorverurteilung möglich. Er wollte sich einfach ausprobieren, ohne schubladisiert zu werden, wie er erzählt.
"Ich hab gar nicht darauf geachtet, dass ich möglichst brillieren kann. Ziel bei dieser Show war für mich nicht, möglichst weit zu kommen und erfolgreich zu sein. Ich wollte einfach von Anfang an nutzen, dass mein Gesicht verdeckt ist, und habe bei der Songauswahl alles ausgewählt, was mir gefallen hat. Es hat keinen Filter gegeben. So ist dieser bunte Mix rausgekommen", so Plöchl.
Das Singen ist etwas, das mir taugt. Auch die gesamte Aufmachung des Charakters hat mir sehr entsprochen. Man muss dazu aber sagen, es ist nicht auf meinem Mist gewachsen, dass ich genau dieses Kostüm bekommen habe“, lacht er. Wobei es dann doch wie die Faust aufs Auge gepasst hat, denn Plöchl beschäftigt sich durchaus mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Überhaupt wirkt er sehr bei sich angekommen und meilenweit von seinem einstigen Trackshittaz-Image entfernt. "Ich fühle mich im Moment sehr präsent und dort, wo ich mich selbst vermute. Das stimmt."
Morgen, Freitag, erscheint sein neues Lied – Ozean. "Ich lass jetzt endlich los, Liebe ist unendlich groß", singt er da zum Beispiel sehr gefühlvoll. "Dass sich Gesangsmelodien in meine Lieder einschleichen, ist ja schon länger der Fall, aber das ist wirklich der erste Song, wo das Singen sehr überwiegt. Das hat auch am besten dazu gepasst, weil es megagefühlvoll ist. Wenn man den Song in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Hingabe", erzählt Plöchl, der auch viel für andere Künstler schreibt.
"Jeder hört da etwas anderes raus. Mein Vater hat mich zu Beispiel gefragt, ob das Lied vom Tod handelt. Und er liegt eh nicht so falsch, weil auch das erfordert Hingabe. Vermutlich die ärgste Hingabe, die wir in unserem Dasein auf dem Planeten einmal aufbringen müssen. Meine Intention war aber nicht, dass ich ein Lied über den Tod schreibe, sondern das Gefühl der Hingabe und des Loslassens und bereit sein für das Neue auf ein Podest zu heben. Das kann in der Liebe sein, wo man loslassen muss, damit das Neue seinen Platz einnehmen kann. Das kann beim Tod sein, das kann aber auch in einer Leidenschaft sein, die man hat. Wo man alles dafür gibt und sich dem hingibt."
Apropos Leidenschaft, ganz entlocken ließ sich der sympathische Künstler nicht, an wen sein Herz vergeben ist – nur so viel: "Ich bin verliebt und das beflügelt."
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