Lisbeth Bischoff über die jungen Royals: "Adel fasziniert mehr denn je"

Lisbeth Bischoff
Die Adelsexpertin nimmt in ihrem neuen Buch "Frauen für die Krone" die zukünftigen Monarchinnen Europas unter die Lupe.

Vom Ländle an die Königshäuser Europas – die Vorarlberger Adelsexpertin und KURIER-Kolumnistin Lisbeth Bischoff (65) beleuchtet in ihrem neuesten Buch "Frauen für die Krone" (Amalthea, 25 Euro) die künftigen Herrscherinnen Europas. "Es ist eine Ausnahmesituation, dass in naher Zukunft gleich viele Königinnen an der Macht sein werden, wie Könige. Das ist wirklich noch nie da gewesen. Meistens sind die Regenten männlich. Und diesmal gibt es wirklich fünf Königinnen und fünf Könige", so die Autorin im KURIER-Interview.

Lisbeth Bischoff über die jungen Royals: "Adel fasziniert mehr denn je"

Die Hälfte von Europas Monarchien wird dank neuer Thronfolgegesetze bald von Frauen regiert

Mit Elisabeth von Belgien (19), Ingrid Alexandra von Norwegen (16), Victoria (43) und Estelle (8) von Schweden und Leonor von Spanien (14) ist die imperiale Zukunft weiblich.

"Wenn Frauen an der Macht sind, ist die Zeit der Grüß-Onkel vorbei", lacht sie. "Frauen haben mehr Herz, mehr Einfühlungsvermögen – und ich hoffe doch, dass sie auch vorausschauender ein Land repräsentieren", meint Bischoff, die seit Jahrzehnten von den Adelshäusern berichtet.

Lisbeth Bischoff über die jungen Royals: "Adel fasziniert mehr denn je"

Lisbeth Bischoff im Gespräch mit Lisa Trompisch

"Es sind ja keine Regierungsaufgaben mehr, aber die Königinnen und Könige sind Botschafter ihres Landes. Es ist gut für den Tourismus. Viele Besucher kommen wegen ihnen und sie sind einfach Aushängeschilder ihres Landes. Und ich glaube, Frauen fällt es gleich leicht oder gleich schwer wie Männern, das Land zu repräsentieren", so die viel gefragte Expertin.

Überhaupt ist sie der Meinung, dass mehr denn je eine große Faszination von den Royals ausgeht. "Je schlechter es rund um uns politisch oder jetzt mit Coronavirus steht, umso mehr flüchten sich Menschen in Märchen. Und der Adel, dem größtenteils das Regieren ja abhandengekommen ist, ist wie ein Märchen. Wer will nicht eine Hochzeit anschauen? Glückliche Menschen, schöne Kleider, auch wenn hinter den Palastmauern die Fetzen fliegen."

Und wie die fliegen – was Bischoff über den Skandal am spanischen Hof, die endlich anerkannte uneheliche Tochter des belgischen Ex-Königs und die beiden royalen Abtrünnigen Harry (36) und Meghan (39) zu sagen hat, sehen sie hier:

KURIER Talk mit Lisbeth Bischoff

An eine Abschaffung der Monarchien glaubt Bischoff nicht, aber an eine Veränderung. "Ich glaube, dass es solche Adeligen wie es zum Beispiel Elizabeth II. ist, nicht mehr geben kann, weil die ganz eine andere Auffassung haben. Die Queen weiß auch, wenn sie nicht mehr ist, schaut die Monarchie anders aus."

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