Josh über Burnout: "Irgendwann bin ich heulend hinter der Bühne gesessen"

Josh
Der Sänger über sein neues Album, seine psychischen Probleme und den Weg, wie er wieder Freude an der Musik gefunden hat.

Er hat sie alle besungen: Cordula, Dorothea, Sophie oder Martina – Sänger Josh (37) ist seit seinem Sommerhit "Cordula Grün" 2018 aus der heimischen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken.

Früh war für ihn klar, dass er nur Musik machen möchte. "Das war manchmal auch ein bisschen für meine Eltern schwierig, weil ich dann gleich Musik studiert habe und leider meine Matura nicht fertiggemacht habe. Musik ist eines der wenigen Studien auf der ganzen Welt, wo du keine Matura brauchst. Und dann hab ich mir gedacht. Na gut, dann mach ich halt auch keine: Schwein gehabt. Würde ich jetzt keinem empfehlen", erzählt er schmunzelnd in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.

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Trotz seiner großen Erfolge, kämpfte der gebürtige Wiener aber auch immer wieder mit Ängsten, wie er offen zugibt. "Wenn man ganz lange einen Traum hat und der geht dann in einer gewissen Art und Weise in Erfüllung, dann ist es oftmals auch ein bisschen desillusionierend. Dann hab ich natürlich sehr viel Ängste auch gehabt, dass es wieder vorbeigeht."

Und irgendwann klopfen diese Ängste immer lauter an, bekamen einen Namen wie Burnout und Depression – Josh hat sie nicht länger ignoriert, hat sich eingestanden, dass er Hilfe braucht. "Ich war nicht mehr glücklich. Und ich konnte das, was mir am meisten Spaß macht – Musik – auch gar nicht mehr fühlen. Und dann hab ich gewusst, ich muss was dagegen machen", erzählt er.

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"Irgendwann bin ich heulend hinter der Bühne gesessen und hab das Gefühl gehabt, ich will alles sein, nur nicht der Typ, der Musik macht. Und das wollte ich halt nicht zulassen. Am Ende hat mir das, was ich nicht mehr spüren hab können, geholfen zu sagen, du musst dir helfen lassen, weil eigentlich liebst du das."

Josh begab sich zur Behandlung in eine psychiatrische Klinik, holte sich die Hilfe, die er brauchte – ein mutiger Schritt. "Und jetzt spiele ich wieder, einfach nur, weil ich es liebe. Jetzt spiele ich genau so viel wie früher, aber ich kann es genießen."

Josh über Burnout: "Irgendwann bin ich heulend hinter der Bühne gesessen"

KURIER-Redakteurin Lisa Trompisch und Musiker Josh

Musik kann ja auch eine Art von Therapie sein – auf seinem brandneuen Album "Reparatur" hat er viele seiner Erfahrungen verarbeitet. "Es sind alle Sachen, die ich bisher gemacht habe, extrem persönlich. Aber, wenn es darum geht, was im Hintergrund so ganz tief drinnen passiert, dann ist das vielleicht das Persönlichste. Es ist auch das Album, auf das ich stolz bin. Ich war früher nie stolz auf die Sachen, die ich selber gemacht habe. Das hab ich jetzt auch gelernt durch meine Therapien ."

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Mit viel Herzblut hat er 22 Lieder dafür geschrieben, 12 haben’s dann aufs Album geschafft. "Ich hab es einfach gemacht, weil ich es machen musste", erzählt er.

Der kommerzielle Erfolg stand da für ihn nicht im Vordergrund. "Gerade wenn man so viel Herzblut hineingesteckt hat, ist die Fallhöhe natürlich auch extrem hoch", weiß Josh, der aber bis dato schon viele positive Reaktionen darauf bekommen hat. "Es gefällt den Leuten extrem gut", freut er sich.

Warum er sich auch vorstellen könnte zu schauspielern, welche Tipps er für Menschen hat, die auch in ihrem Leben zu kämpfen haben und was er sich für die Zukunft wünscht, sehen Sie im Video oben.

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