Dabei begann es denkbar fragwürdig, wie Marecek im KURIER-Gespräch verrät: „Ich war am Reinhardt-Seminar. Da kam er rein. Ein Ruck ging durch die Reihen. Man hörte nur ein Flüstern: Kinder, der Schenk ist da!
Und dann sprach er seine ersten Worte: ,Ich bin hier, um die letzten Reste Ihrer Theaterbegeisterung wie einen alten Tschick auszutreten!’ Was dann in den nächsten zwei Stunden passierte, ist uns seit Konrad Lorenz als ,Prägung’ bekannt: Jener irreversible Vorgang nämlich, bei dem ein frisch geschlüpftes Küken das erste Wesen, dessen es ansichtig wird, als Mutter akzeptiert und mit ihm eine lebenslange Bindung eingeht.“
Im eben erschienenen Prachtband „Schenk. Das Buch“ (von KURIER-freizeit-Gründer Michael Horowitz, 240 Seiten, 195 Bilder, Molden Verlag, 35 Euro) nimmt Schenk seinerseits Marecek an Kindes statt an: „Ich habe wahnsinnig gern mit ihm gespielt – sein Lachen, sein Verstehen, sein lebendiges Einsteigen in jeder Situation haben mich beflügelt. Er ist wie ein Sohn für mich. Schon als Schauspielschüler war er ein Verehrer, ja, man könnte sagen, ein Überschätzer meiner Person ...“
Marecek, seit Wochen wieder in Wien (und aus plausiblen Corona-Bedenken nicht in seiner Traumfinca auf Ibiza), wird Schenk morgen via Skype gratulieren. Ende Juni beginnt er übrigens mit den Dreharbeiten zur 20. Staffel von „SOKO Kitzbühel“.
Die Rolle des fein- und scharfsinnigen Meisterkochs Hannes Kofler lässt den Genussmenschen im großen Reindl g’schmackiger Erinnerungen rühren. „Der Otti hat beim Fleisch immer das Fleisch weggeschnitten und das Fett verzehrt. Einmal saß ich mit ihm und dem Marcel Prawy zu Tisch. Da hat er das Fett von an Kalbsnierenbraten an den Tellerrand geschoben. Daraufhin fahrt der Prawy mit Daumen und Zeigefinger rüber: ,Gell, des isst du eh net?„ Mehr hat er net braucht. Der Schenk ist mit dem Messer wie mit einer Guillotine auf Prawys Hand niedergesaust und hat das Randl wie ein Raubtier verteidigt.“
Und wie entstand das Bild vom „Schlammbada“-Tanz der beiden? Marecek: „Am Irrsee. Ich hatte mir dort in den 1970ern ein Haus, hundert Meter von seinem entfernt, gemietet“, erzählt er.
„Ich musste immer ein Fenster offenlassen, denn jeden Morgen um halb acht weckte er mich, egal, wie übernachtig ich auch war, indem er ein Pockerl reinschmiss. Dann musste ich mit ihm tausend Meter joggen, die letzten 200 Meter im Sprint. Er gewann immer. Danach gab’s zur Abkühlung eine Gatschabreibung im Wasser. Erst dann gab’s ein Frühstück – da verstand der Säulenheilige des Humors endlich keinen Spaß ...“
Kommentare