"Der nächste Shak Rukh Khan" kommt aus Linz: "Schauspieler sind in Indien Götter"
In Linz beginnt’s, dieser Spruch passt perfekt zu Rohed Khan (29), denn von dort aus machte er sich auf, um Schauspieler in Bollywood zu werden.
1999 kam er mit seiner Familie von Afghanistan nach Österreich, er hatte schon als Kind den Wunsch Schauspieler zu werden, vor allem Bollywood-Filme hatten es ihm angetan.
"Ich hab nie gedacht: Ich möchte in Hollywood durchstarten, der nächste Arnold Schwarzenegger werden. Nein, ich hab mir immer gedacht, ich möchte der nächste Shah Rukh Khan (Anmerkung: DER Superstar in Indien) werden. Deshalb bin ich dann nach Mumbai geflogen", erzählt er in der KURIERTV-Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah".
Ohne "Connection" nach Bollywood
Geht nicht, gibt’s bei Khan nicht, denn "ich sag immer: Folge deinen Träumen nach, weil ein anderer wird dich nicht dorthin bringen. Wenn ich es träumen kann, kann ich es auch machen. Alleine meine Reise hat mir gezeigt, dass nichts unmöglich ist im Leben. Ich lebe in Linz, arbeite in Mumbai. Ich hätte niemals gedacht, dass ich ohne Connection jemals einen Film machen werde dort. Ich hab’s aber gemacht. Das zeigt mir für mich selbst, dass ich alles machen kann. Deshalb sind meine Ziele bis zum Mond und zurück".
Innerhalb von vier Monaten hat er die Sprache gelernt, hat neben einem Schauspiel-Diplom in England auch dort eines gemacht. "In Indien brauchen sie das Dramatische. Die wollen wirklich so richtig viel Drama haben", erzählt er lachend.
Um die 1.000 Filme werden in Indien pro Jahr gedreht – mehr ist dort wirklich mehr.
"Es ist larger than life! Die investieren so richtig viel Geld. Wenn du am Set bist in Indien, siehst du sicher 600-700 Leute, und jeder von ihnen hat eine Aufgabe zu erledigen. Man glaubt immer, dass Hollywood ziemlich weit ist, aber Bollywood ist die größte Industrie", erzählt Rohed Khan.
Sehen Sie hier das ganze Interview:
Herrlich ehrlich: Rohed Khan
Und Schauspieler sind in Indien überhaupt DIE Superstars. "Schauspieler werden nicht wie Götter behandelt, sondern sind Götter für die Inder. Die sind so verrückt nach diesen Stars. Wenn du lebensmüde bist, flieg dorthin und sag vor denen: Ich hasse Shah Rukh Khan", so Rohed Khan schmunzelnd.
Der Austro-Bollywood-Schauspieler ist übrigens derzeit mit seinem neuesten Film "Bade Miyan Chote Miyan" auf Netflix zu sehen. Einer der Hauptdarsteller ist Akshay Kumar, ebenfalls ein Vorbild von Khan.
"Er ist der Jackie Chan von Mumbai. Er macht alle seine Stunts selbst. Für mich ist es eine große Ehre gewesen, dass ich als irgendein Typ von Österreich nach Mumbai geflogen und vor ihm gestanden bin und dann auch noch Szenen mit ihm gedreht habe."
Nebst Bollywood hat Khan, der fünf Sprachen fließend spricht, aber auch noch weitere Pläne.
"Mein größter Traum ist, dass ich einmal einen japanischen Film drehe und einen koreanischen. Ich möchte mich nicht als indischen Schauspieler begrenzen. Jetzt habe ich meinen Fokus auf das Europäische, Englische und auch auf das Asiatische gelegt. Für mich sind japanische Actionfilme ziemlich gut. Ich hab selbst den schwarzen Gürtel in Karate. Meine nächsten Ziele sind jetzt, in London einen Film zu drehen, in Japan, in Korea, einen deutschen Film und einen österreichischen Film zu machen. Dann bin ich ein richtiger internationaler Schauspieler."
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