Ex-"Money Maker" Rüdiger war jahrelang in seinem Elternhaus Gift ausgesetzt

Alexander Rüdiger mit seiner behandelnden Ärztin Petja Piehler
Moderator Alexander Rüdiger hat 2015 die Diagnose Parkinson bekommen und unterzieht sich jetzt einer neuartigen Therapieform.

Parkinson ist die am schnellsten zunehmende neurologische Erkrankung weltweit, in Österreich sind derzeit mindestens 25.000 bis 30.000 Menschen betroffen – zu ihnen gehört auch Ex-Money-Maker und Extremsportler Alexander Rüdiger (54). 

2015 erhielt er die belastende Diagnose. Aber bereits als Kind hatte er mit Lern- und Merkschwäche, Ängsten, Koordinationsproblemen, einer Blasenschwäche und Schmerzen zu kämpfen. „Ich dachte immer, da stimmt doch irgendetwas nicht mit mir“, so Rüdiger, der auch Wesensveränderungen bei seinen Eltern bemerkte.

Gift ausgesetzt

Erst viel später hat er herausgefunden, dass das elterliche Haus mit einer gesundheitsschädigenden Holzschutzlasur (in den 1950er- bis 1970er-Jahren wurden viele heute verbotene Substanzen für den Holzschutz eingesetzt – häufig eine Kombination aus PCP und Lindan) bestrichen war. Selbst nach 50 Jahren ist das im Haus noch nachweisbar, wie Rüdiger erzählt. 

„Ohne dass mein Vater (er war Baumeister, Anm.) es natürlich wollte, hat er unsere Familie leider legal vergiftet“, so der Moderator, bei dessen Mutter ebenfalls Parkinson diagnostiziert wurde. An den Folgen der Krankheit verstarb sie 2013.

Ex-"Money Maker" Rüdiger war jahrelang in seinem Elternhaus Gift ausgesetzt

Alexander Rüdiger mit seiner Mutter Gabriela, die an den Folgen der Parkinson-Erkrankung starb   
 

Doch Aufgeben oder gar an der Krankheit und ihren Folgen zerbrechen, das kam für Rüdiger nicht infrage. Er trainierte mangels Kurzzeitgedächtnisses seine Rhetorik und Schlagfertigkeit, hielt seinen Körper fit. „Du kannst nur versuchen, so gut wie möglich damit umzugehen, und ich glaube, dass es wenige weltweit gibt, die mit so einer Diagnose, die mir dreimal gestellt worden ist, noch so lebt wie ich.“ 

Mit Parkinson gehen auch oft Magen- Darm-Beschwerden einher, so auch bei Rüdiger, der jetzt eine neuartige Therapie in Form einer Mikrobiom-Transplantation in der Landesklinik Tamsweg ausprobiert. Seit Montag ist er im Spital.

„Nach dem aktuellen Stand der Forschung wissen wir auch, dass die Zusammensetzung unserer Darmbakterien großen Einfluss darauf hat, wie fit und gesund wir sind. Das Darmmikrobiom spielt eine zentrale Rolle bei vielen Aspekten der menschlichen Gesundheit wie zum Beispiel bei der Regulierung des Immunsystems, des Körpergewichts, des Stoffwechsels, sogar unsere Emotionen werden durch Signale beeinflusst, die aus dem Bauch kommen“, so die behandelnde Ärztin Petja Piehler.

„Ich erhoffe mir natürlich, dass die Symptomatik besser wird – Müdigkeit, Stoffwechsel und so weiter. Und weil eben, wie man weiß, sehr viel vom Darm ausgeht. Der Darm ist das zweite Hirn des Menschen und wenn es da eine Verbesserung gibt, dann bin ich sehr glücklich“, erzählt Rüdiger dem KURIER.

Und er möchte auch Mut machen und Hoffnung geben für andere Patienten. „Dass da möglicherweise ein Weg beschritten werden kann, der sehr zeitgemäß und zukunftsorientiert und möglicherweise ein neuer Ansatz ist.“ Überhaupt sei seine Vision „Menschen zu bewegen, Negatives in Positives zu verwandeln und im Kern natürlich glücklich zu sein!“

„Gerade mit dem Hintergrund meiner Geschichte ist es mir wichtig, dass jeder zum Grund wird, weshalb andere wieder an das Gute im Menschen glauben können.“

Die nächste „Land der Berge-Produktion“ mit Alexander Rüdiger als sportlicher Weitwander-Präsenator ist übrigens Anfang September auf ORFIII geplant. Die Dreharbeiten beginnen nach seiner Entlassung aus dem Spital.

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