"ABBA"-Stars Agnetha und Björn haben über Scheidung gelogen
In wenigen Tagen starten die großen "ABBA"-Comeback-Konzerte in London. 40 Jahre lang brauchte es, um die Show "ABBA Voyage" fertigzustellen. Dabei stehen die ehemaligen Stars der schwedischen Pop-Gruppe allerdings nicht wirklich selbst auf der Bühne - stattdessen werden in der eigens errichteten Arena in London virtuelle Avatare der vier Musiker durch das Konzert führen und mit den bekannten Hits reichlich Nostalgie versprühen.
"ABBA" zählt bis heute zu einer der erfolgreichsten Pop-Gruppen aller Zeiten. Die Band bestand aus zwei Liebespaaren. Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad waren jeweils über Jahre verheiratet und galten für viele Fans als absolute Traumpaare. 2013 erzählt Agnetha Fältskog in einem Interview, sie und ihre Kollegen hätten die Presse damals manchmal belogen, um den Schein zu wahren. Besonders als es um die Scheidungen unter den Bandmitgliedern ging, seien sie damals nicht ehrlich gewesen.
"ABBA"-Star Agnetha Fältskog: Keine "glückliche" Scheidung
Um die vier "ABBA"-Mitglieder herrschte in den 1970er-Jahren absoluter Ausnahme-Zustand. Zur Enttäuschung vieler Fans trennte sich die Band allerdings 1982 nach vielen gemeinsamen Hits wie etwa "Gimme, Gimme, Gimme", "Dancing Queen" oder "Mamma Mia".
Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus ließen sich kurz vor der Trennung der Band im Jahr 1979 scheiden und ihre beiden Bandkollegen wenige Zeit später. Vor der Presse spielten die vier jedoch weiterhin eine heile Welt vor, wie Sängerin Agnetha 2013 in einem Interview zugibt: "Wir haben den Medien immer gesagt, dass es eine 'glückliche' Scheidung war, was natürlich eine Fassade war."
Die mittlerweile 72-Jährige fügt damals im Interview mit "Evening Standard" hinzu: "Offensichtlich wissen wir alle, dass es keine glücklichen Scheidungen gibt, besonders wenn Kinder im Spiel sind."
Der "ABBA"-Megahit "The Winner Takes It All" handelt von der gemeinsamen Trennung, erklärt Agnetha Fältskog weiter: "Die Tatsache, dass er es genau geschrieben hat, als wir uns scheiden ließen, ist wirklich rührend. Ich hatte nichts dagegen. Es war fantastisch, diesen Song zu machen, weil ich so viel Gefühl hineinstecken konnte. Es machte mir nichts aus, es mit der Öffentlichkeit zu teilen. Es fühlte sich nicht falsch an. In diesem Lied steckt so viel drin. Es war eine Mischung aus dem, was ich fühlte und dem, was Björn fühlte, aber auch dem, was Benny und Frida durchgemacht haben."
"ABBA": Große Comeback-Show nach 40 Jahren
Lang mussten "ABBA"-Fans auf ein Bühnen-Comeback ihrer Idole warten. Nun kommen sie zurück - allerdings mit einem kleinen Hacken. "ABBA Voyage" heißt die neue Show, die am Donnerstag (26.5., 20.00 Uhr MESZ) in London ihre Weltpremiere feiert und für die die Tickets zwischen umgerechnet etwa 25 Euro und 169 Euro kosten. Die vier "ABBA"-Stars stehen aber nicht selbst auf der Bühne, sondern ihre sogenannten "ABBA-tare". Diese voll animierten, digital verjüngten Versionen von Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid werden von einer zehnköpfigen Live-Band begleitet. "Es ist unglaublich", schwärmt Ulvaeus im Telefongespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist ziemlich live."
Der Gesang und einige von Ulvaeus' Gitarrenharmonien kommen vom Band und stammen von den früheren Studioaufnahmen. "Die alten Stimmen sind so in den Sound integriert, dass es sich anfühlt, als wäre es live", versichert Ulvaeus, der die Show mit seinem Abba-Kollegen und Songwriting-Partner Benny Andersson auf die Beine stellte und dafür auch die beiden "ABBA"-Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad gewinnen konnte.
Alle vier mussten dafür in Motion-Capture-Anzüge schlüpfen und sich wochenlang vor 160 Kameras, die jede Bewegung aufzeichneten, zu ihren alten Songs bewegen. Der Rest passierte am Computer. Die Firma Industrial Light & Magic von "Star Wars"-Schöpfer George Lucas machte aus den in die Jahre gekommenen Musikern - Agnetha ist mit 72 die jüngste - die faltenlosen "ABBA"-Stars auf dem Karrierehöhepunkt in den 70er Jahren. Futuristische Bühnen-Outfits gab es obendrauf.
"Seit wir uns getrennt haben, bin ich ja andauernd mit meinem jüngeren Ich konfrontiert", scherzt Ulvaeus, der sich daran gewöhnt hat, beinahe täglich alte Bilder oder Konzertvideos von sich zu sehen. Doch die "ABBA-tare" auf der Bühne zu erleben, sei nicht dasselbe. "Ich sehe diesen jungen Typen auf dem Bildschirm und habe das Gefühl, der hat eine eigene Persönlichkeit. Das bin ich. Aber da ist auch noch etwas Anderes. Es ist sehr interessant."
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