Österreichs Handballer im WM-Achtelfinale
An dieser Stelle könnte jetzt stehen, wie souverän Österreichs Handballer ihr viertes und vorletztes Vorrundenspiel bei dieser WM gegen den Iran bestritten haben. Wie gut Nikola Marinovic in seinem 150. Länderspiel erneut das rot-weiß-rote Tor behütet hat vor Gegentreffern. Wie effizient die Flügelspieler Weber und Santos diesmal die Gegenstöße abgeschlossen haben. Und wie ab Mitte der ersten Halbzeit Österreichs zweite Garnitur mit vielen jungen Spielern den Vorsprung verwaltet hat.
Oder wir lassen einfach das Endergebnis nach sechzig Minuten für sich sprechen – 38:26. Die ganz große Galavorstellung wurde es nicht, dafür hielt die Konzentration nicht. "Wir hatten heute nur etwas zu verlieren", sagte Kapitän Viktor Szilagyi, "wenn man gesehen hat, welch große Probleme Mazedonien gegen den Iran beim 33:31 gehabt hat, dann können wir zufrieden sein."
Zufrieden – und auch stolz. Mit dem zweiten Sieg im vierten Spiel (eine Niederlage) qualifizierten sich die Österreicher souverän für das Achtelfinale. Um die Dimension zu erkennen: Weltmeisterschaften im Hallen-Handball gibt es seit 1954, eine Vorrunde hat Österreich zum ersten Mal überstanden. Damit ist die Reise noch nicht zu Ende. Der Einzug in die K.-o.-Phase wurde vor dem Turnier als Minimalziel ausgegeben.
Um die Ausgangslage für das Achtelfinale (Sonntag) geht es im abschließenden Gruppenspiel am Freitag: Österreich trifft auf alte Bekannte aus Mazedonien (EM 2014, WM-Play-off 2012). Es geht dabei vermutlich um Gruppenplatz zwei oder drei. In diesem Fall dürfte man Titelverteidiger Spanien im Achtelfinale aus dem Weg gehen.
Taktische Spielchen
Wer wird Zweiter in Gruppe A, wer Dritter? Will man lieber Gastgeber Katar oder den jungen Slowenen im Achtelfinale aus dem Weg gehen? Auf Rechnereien wollen sich die Österreicher offiziell nicht einlassen. "Wir sind zwar bislang noch nie in einem Achtelfinale gewesen, aber ich denke, dort gibt es keine einfachen Gegner mehr", sagt Szilagyi.
Die taktischen Spielchen sollen auf das Spielfeld beschränkt werden. "Und diesbezüglich", sagt Flügel Robert Weber, "konnten wir gegen den Iran einige neue Varianten ausprobieren."
Gruppe B, 4. Runde:
Österreich - Iran 38:26 (18:13)
Doha, Al Sadd-Halle, 300 Zuschauer
Werfer AUT: Santos 8, Weber 6, Mayer 5, Ziura, Ascherbauer je 4, M. Hermann 3, Szilagyi, Bilyk je 2, Posch, Schlinger, Wagesreiter, Klopcic je 1
Bester Werfer Iran: S. Esteki 7
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