Wirbel in der Corona-Krise: Warum Thiem für Schlagzeilen sorgt
So lange war Dominic Thiem schon Ewigkeiten nicht mehr daheim in Österreich. So lange hat er schon seit Jahren keine Schlagzeilen liefern können. Zumindest mit dem eigentlichen Sinn seiner Tätigkeit – dem Gewinnen von Tennismatches.
Und dennoch ist der Weltranglisten-Dritte stets in den Medien, auch wenn er erst seit dieser Woche wieder trainiert. Sein sportlicher Umzug von der Südstadt nach Alt Erlaa in Wien gepaart mit einem verbalen Schlagabtausch mit Ex-Trainer Günter Bresnik entging kürzlich keinem Tennis-Fan.
Thiem ist längst gereift, pfeift sich längst nichts mehr und sorgte deshalb nun für Aufsehen. "Thiem legt sich mit Federer und Djokovic an", schrieb das Schweizer Boulevardblatt Blick. Der Ranglisten-Erste Novak Djokovic, hat als Präsident des Spielerrats einen Unterstützungsfond für Spieler, die im Ranking zwischen dem 250. und 700. Platz rangieren, gefordert. Auch Roger Federer und Rafael Nadal sind dafür.
Dominic Thiem aber schert aus. "Es kämpft kein Tennisspieler ums Überleben. Es muss keiner verhungern. Ich habe zwei Jahre auf der Future Tour gespielt. Dort gibt es viele Leute, die dem Sport nicht alles unterordnen. Warum soll ich solchen Leuten Geld schenken."
Keine Garantie
Thiem tat alles für eine Karriere, weil er wusste: "Ich habe in keinem Beruf die Garantie, irgendwann einmal richtig viel Geld damit zu verdienen." Das sieht auch Bresnik so: "Mit Talent allein erreicht man nichts. Dominic wusste es und hat trainiert wie kein anderer, hat nie gefragt, wann jetzt Pause ist."
Zuletzt meldete sich Nick Kyrgios zu Wort. "Es geht darum, zu helfen. Wir bekommen an der Spitze viel zu viel bezahlt und zu wenig Geld wird verteilt", so der Australier via Instagram in Richtung Thiem. Dieser konterte: "Es wird immer Menschen, Tiere und Organisationen geben, die Unterstützung viel dringender brauchen als wahrscheinlich jeder einzelne Sportler."
Leichtes Kopfschütteln kam auf, als Thiem sagte, er habe nach dem Saisonabbruch Mitte März in Indian Wells zwei Woche nichts gemacht und zuletzt nicht allzu sehr auf die Ernährung geachtet. "Dominic hat die Pause genützt, um Verletzungen auszukurieren", sagt Vater Wolfgang Thiem. Und Ex-Profi Alex Antonitsch weiß: "Sollte es international losgehen, ist Thiem voll da."
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