"Wir Volleyballer sind ein zerstrittener Haufen"

"Wir Volleyballer sind ein zerstrittener Haufen"
Stefan Krejci, der Obmann des VCA Hypo Niederösterreich in Amstetten, ktisiert die Heim-EM.

Desaster. Stefan Krejci, der Obmann des VCA Hypo Niederösterreich in Amstetten, gefällt sich in der Rolle des Kritikers. "Die EM hat nichts gebracht", sagt er. "Es gibt nicht mehr Begeisterung, nicht mehr Kinder im Nachwuchs, nicht mehr mediales Interesse." Und auch Kritik an Peter Kleinmann muss sein: "Der Präsident ist noch handlungsunfähiger als zuvor."

Viel länger hätte man sich auf die EM vorbereiten sollen, denn "ein Boom kann nicht aus einer Großveranstaltung heraus entstehen. Die Basis muss zuvor gelegt werden". Aber: "Wir Volleyballer sind ein zerstrittener Haufen. Darum ist in Österreich in 15 Jahren nichts weitergegangen."

Für seinen Verein habe die EM nichts verändert, "außer, dass Thomas Zass Amstetten in Richtung Paris verlassen hat, wo er jetzt beim Drittletzten der französischen Liga spielt".

Integrationsprojekt

Was sich seit Beginn des Schuljahres geändert hat, ist der Umgang mit den Legionären im Verein, doch das hat nichts mit der EM zu tun: Im Training wird nur noch Deutsch gesprochen; die sieben Legionäre lernen die Sprache in einem flexiblen VHS-Kurs, der mit den Trainingszeiten abgestimmt ist.

Initiiert wurde das Projekt von Alexey Sanko (33), dem General-Manager des Vereins. Der gebürtige Russe wurde 2006 eingebürgert. "Ich wollte meiner Republik etwas zurückgeben", sagt er. "Wenn jeder dritte Verein seine Spieler so integrieren würde, dann gewinnen alle. Denn integrierte Sportler sind das beste Beispiel für alle Menschen mit Migrationshintergrund."

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