Nach 303 Tagen und 2 OPs: ÖSV-Star Schwarz wieder auf Schnee
Es passiert selten, dass Marco Schwarz einmal so richtig aus sich herausgeht. Der 29-jährige Kärntner ist als besonnener Zeitgenosse bekannt, der seinen Emotionen kaum einmal freien Lauf lässt.
Am Samstag geriet Marco Schwarz dann für seine Verhältnisse aber regelrecht in Ekstase.
Während die Frauen auf dem Rettenbachferner in Sölden mit dem 1. Riesentorlauf-Durchgang in die neue Weltcupsaison starteten, begann Marco Schwarz nebenan auf dem Tiefenbachgletscher sein Comeback nach zwei Operationen.
Erstmals seit 303 Tagen, seit seinem schweren Sturz in der Abfahrt von Bormio (28. Dezember), bei dem der Kärntner einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, zog Schwarz wieder Schwünge im Naturschnee. "Es ist mega, zurück auf dem Schnee zu sein."
Schmerzhafter Rückschlag
Das Comeback war eigentlich viel früher geplant gewesen. Nach seiner Knieverletzung war Schwarz im Sommer in der Skihalle in Oslo sogar einmal schon wieder auf den Brett'ln gestanden und sollte mit der Mannschaft ins Vorbereitungscamp nach Südamerika reisen.
Doch dann spielte plötzlich der Rücken verrückt und der Gewinner von 7 WM-Medaillen musste sich einer akuten Bandscheiben-OP unterziehen.
Unbeschreibliches Gefühl
Nach fünfwöchiger Reha kehrte Schwarz am Samstag auf die Skipiste zurück und wurde richtig emotional: "Es war ein unbeschreibliches Gefühl, rauf auf den Gletscher zu fahren, in den Bergen zu sein, die Skischuhe anzuziehen und wieder den Schnee zu spüren", sagte der Kärntner.
Marco Schwarz ("es war wichtig, dass ich mir bei der Reha die Zeit gegeben habe") befindet sich freilich immer noch erst am Anfang, dem 29-Jährigen steht noch ein langer Weg zurück in den Weltcup bevor.
"Es ist weit weg vom Stangentraining", betont der Kärntner, der erleichtert ist, "dass ich das Knie nicht spüre. Und an den Rücken habe ich gar nicht gedacht."
Wer Marco Schwarz kennt, der weiß, dass sich der Allrounder auf seinem Weg zurück nicht stressen lassen wird. Wenn alles glatt läuft, dann könnte sich eine Rückkehr in den Weltcup im Dezember in Alta Badia (22./23.12.) ausgehen.
Allerdings will sich der Routinier nicht stressen lassen. "Mein Körper ist mir wichtig."
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