Nach 30-Millionen-Euro-Umbau: Eiskanal in Igls ist zu gefährlich
Wolfgang Kindl beklagt sich über den Eiskanal in Igls
Schon als bekannt wurde, wie teuer der notwendige Umbau des Eiskanals in Igls sein würde, hatte es vielerorts heftige Kritik gegeben. 30 Millionen Euro in Zeiten wie diesen in eine Bob- und Rodelbahn zu investieren, halten manche für sinnlose Geldverschwendung.
Die kritischen Stimmen werden nicht leiser werden: Denn nach den ersten Testfahrten im neuen Eiskanal in Igls kamen die Athleten zu einem vernichtenden Urteil: "Für uns war es unfahrbar", sagte Wolfgang Kindl stellvertretend für seine Kollegen.
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Am Sonntag waren die Tests schon nach neun Fahrten abgebrochen worden. Vor allem der unterste Streckenabschnitt, der umgebaut wurde, erwies sich als tückisch und gefährlich.
Planungsfehler
"Es drückt einen gegen die Bande und du hast keine Chance, es zu verhindern oder zu korrigieren", erklärt Routinier Wolfgang Kindl. "Für mich liegt da ein Planungsfehler vor."
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden noch intensive Maßnahmen getätigt, um die Bahn in einen besseren Zustand zu bringen. Doch die Änderungen hatten nicht den gewünschten Effekt.
Unzumutbar
Am Montag wurden die Testfahrten nach fünf Läufen abgebrochen. Dabei waren die Rodler nur vom Damen-Start unterwegs. Trotzdem hatten alle enorme Probleme. "Wir zählen zu den Besten in unserem Sport, wenn wir hier nicht sauber runterkommen, ist es unerfahreneren Rodler definitiv nicht zumutbar", sagt Kindl.
Wie's mit dem millionenteuren Umbau nun weitergeht: In den nächsten Tagen soll und muss die Bahn rennfit gemacht werden, denn sonst wird sie nicht für den Wettkampf freigegeben. Das wäre eine Peinlichkeit für den Betreiber, die Olympiaworld.
Die Zeit drängt freilich, denn Ende November soll in Igls der Bob-Weltcup stattfinden.
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