ÖSV-Star Lara Wolf: "Unser Sport ist vielen einfach zu krass"

Lara Wolf holte heuer bei der WM im Slopestyle die Silbermedaille
Ski-Freestylerin Lara Wolf ist die einzige Frau im ÖSV-Team. Die Tirolerin will eine Inspiration für junge Mädchen sein.

Der KURIER begleitet Lara Wolf auf dem Weg zu den Olympischen Spielen und liefert regelmäßig Einblicke in ihr Leben als Ski-Freestylerin.

Wenn Lara Wolf im Funpark am Stubaier Gletscher dieser Tage ihre Kunststücke auf zwei Brettln zum Besten gibt, dann sticht sie aus der Masse der Skiartisten heraus. 

Das mag einerseits an ihrem auffälligen rosaroten Helm liegen. Ganz bestimmt auch daran, dass die Tirolerin einen Trick beherrscht, den sonst nur Männer können (Switch Double Misty 1260). 

Vor allem aber zieht Lara Wolf die Blicke auf sich, weil sie hierzulande immer noch die einzige Frau unter all den hippen Ski-Freestylern ist.

Weltcupdebüt mit 14

Lara Wolf kennt es gar nicht anders. Seit die heimische Pionierin 2015 im zarten Alter von 14 Jahren ihr Debüt im Weltcup gegeben hat, tingelt sie immerzu mit den österreichischen Herren durch die Gegend. 

„Ich war immer die einzige Frau im Team, auch was die Betreuer betrifft“, erzählt die 25-jährige Paznaunerin. „Manchmal wünsche ich mir schon, dass es mehr Frauen in unserem Team gäbe.“

Blaue Flecken

Natürlich kann Lara Wolf gewisse Vorbehalte gegen das Freestyle-Skiing nachvollziehen. Im Big Air erreichen die Athleten mitunter die wildesten Luftstände, so spektakulär der Sport ist, so gefährlich ist er zugleich.

ÖSV-Star Lara Wolf: "Unser Sport ist vielen einfach zu krass"

„Ich glaube, dass unser Sport für viele einfach viel zu krass ist“, sagt Lara Wolf. Die Vizeweltmeisterin im Slopestyle weiß, wovon sie spricht: Es gibt kaum einen Ski-Freestyler, der verletzungsfrei durch die Karriere kommt. 

Das Stürzen ist schmerzhafter Teil jedes neuen Tricks. „Es braucht schon viel Überwindung. Man hat oft blaue Flecken und es kann richtig wehtun, wenn man stürzt. Ich kann mir schon vorstellen, dass das viele abhält.“

Gerade deshalb sieht sich Lara Wolf auch als Botschafterin für den Freestyle-Sport. Wer wäre dazu besser geeignet als die Tirolerin, die mit ihren 25 Jahren in diesem jungen Sport inzwischen fast schon als Urgestein durchgeht. 

Auch Lara Wolf kämpfte mit Widerständen und beendete zwischenzeitlich sogar ihre Karriere. Im vergangenen Winter kehrte sie eindrucksvoll zurück und holte WM-Silber.

Lara Wolf zählt zu den besten Ski-Freestylerinnen der Welt

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Große Inspiration

Wenn die Freestyler am 21. und 22. November beim Weltcupauftakt am Stubaier Gletscher in die neue Saison abheben, werden die Blicke wieder auf Lara Wolf gerichtet sein. „Ich will zeigen, dass wir Frauen auch stylisch fahren können. Und ich wünsche mir, dass ich junge Mädels inspiriere.“

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