Wie Setzinger mit seinen Grazern die Capitals stürzen will

Wie Setzinger mit seinen Grazern die Capitals stürzen will
Der 35-Jährige kämpft mit den 99ers in seiner alten Heimat um einen Startplatz in der Champions League.

Jetzt kann es endlich losgehen: In der Erste Bank Eishockey Liga steht am Freitag das erste wirklich aussagekräftige Spiel in dieser Saison auf dem Programm: Die Vienna Capitals empfangen in der 43. und vorletzten Runde des Grunddurchganges die Graz 99ers (19.15, Sky Sport Austria). Gewinnen die Wiener, die in der Tabelle zwei Punkte Vorsprung auf die Grazer haben, nach 60 Minuten, dann beenden sie den Grunddurchgang als Erste und qualifizieren sich für die Champions Hockey League. Gewinnt Graz, haben die Steirer in der letzten Runde am Sonntag (DornbirnGraz, Innsbruck – Capitals) die große Chance auf Platz eins.

Die Steirer sind in dieser Saison eines der konstantesten Teams. Nicht einmal in der kleinen Schwächeperiode im Dezember hat das Team von Trainer Doug Mason mehr als zwei Spiele in Folge verloren.

Umzug

Das liegt auch an Oliver Setzinger. Der 35-jährige Wiener ist einer der erfahrensten Spieler der Liga. Seine Wienliebe ist nach dem gescheiterten Versuchen, zu den Capitals zurückzukehren, erloschen. Der Mann, der ein „Wiener-Wahnsinn“-Tattoo am Arm hat, brach seine Zelte in der Hauptstadt ab. „Ja, wir haben letztes Jahr unser Haus verkauft und haben unser Leben komplett nach Graz verlegt.“ Bei den 99ers absolviert er die dritte Saison seines Drei-Jahresvertrages. Es wird noch etwas dazukommen. „So lange mir die Jungen nicht um die Ohren laufen, mache ich weiter“, sagt er. Seit knapp einem Jahr ist Setzinger Verteidiger. „Das war meine beste Entscheidung“, sagt Graz-Trainer Doug Mason. Erst als defensive Aushilfe entwickelte sich Setzinger dank seiner eisläuferischen und spielerischen Fähigkeiten zu einem wichtigen Teil im Grazer Spiel. „Ich habe geglaubt, dass ich länger brauche, aber ich habe mich sehr schnell eingestellt. Da der Trainer nichts Negatives sagt, wird es nicht so schlecht sein.“

Aufschwung

In Graz ist derzeit gar nichts schlecht. Setzinger erklärt die Stärke des Teams: „Wir wissen, was wir tun müssen, um Spiele zu gewinnen. Auch, wenn wir 0:3 hinten waren.“ Welches Talent die Grazer haben, zeigt Rang eins in der Powerplay-Statistik. „Das Powerplay ist eine unserer großen Stärken. Aber es ist nicht so, dass wir nur spielerisch zu Toren kommen, wir können schon auch sehr hart um die Scheibe kämpfen.“

Der Bedeutung des Spiels sind sich die Grazer bewusst. „Den Grunddurchgang zu gewinnen, wäre super. Wir waren immer in den Top-4. Unser Hauptaugenmerk ist die Meisterschaft, aber der CHL-Startplatz würde Graz in die internationale Auslage stellen. Salzburg, KAC und Wien kennt man schon. Für Graz wäre das ein Wahnsinn.“ Sicher ist für Setzinger jedenfalls: „Da treffen zwei sehr gute Mannschaften aufeinander. Das wird eine coole Partie zum Anschauen.“

Oliver Setzinger bei der Saisonauftakt-Pressekonferenz

Kommentare