Wengen-Super-G: Aleksander Aamodt Kilde siegt, Vincent Kriechmayr 4.

Fünfter Saisonsieg: Aleksander Aamodt Kilde und die Leichtigkeit des Skifahrens
Der Norweger feiert den fünften Saisonserfolg, der Weltmeister aus Oberösterreich verliert am Lauberhorn 1,10 Sekunden.

Wenigstens musste sich Vincent Kriechmayr an diesem Freitagmittag nicht wieder Kritik von den Rängen anhören wie im vergangenen Jahr. Damals durfte der zweifache Speed-Weltmeister in der Lauberhorn-Abfahrt dank einer Sondergenehmigung des Weltverbandes FIS starten, ohne ein Training bestritten zu haben (und gewinnen); heuer war der Oberösterreicher in beiden Übungsfahrten am Start – und beendete den Super-G an vierter Stelle.

Den Sieg holte sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der mit seinem fünften Saisonerfolg (drei Abfahrten, zwei Super-G) den ganz großen Schweizer Jubel verhinderte: Stefan Rogentin aus Lenzerheide verpasste seinen ersten Weltcupsieg um 27 Hundertstelsekunden, und der Gesamtweltcupführende Marco Odermatt lag als Dritter bereits 66 Hundertstel zurück.

Wengen-Super-G: Aleksander Aamodt Kilde siegt, Vincent Kriechmayr 4.

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Vincent Kriechmayr

„Gefühlt eine Stunde hinten"

Vincent Kriechmayr (+1,10) blieb der erste Platz neben dem Podest. „Am Start war ich gefühlt schon eine Stunde hinten, das war mir fast schon peinlich“, sagte der Oberösterreicher. „Wahrscheinlich habe ich nicht gescheit angetaucht. Im Mittelteil muss ich einfach mehr kämpfen, ich bin dann auch noch gegen die Spuren gefahren, das war keine ideale Kombination.“

Daniel Hemetsberger wurde nach 34 Sekunden seiner Fahrt eingangs des Kernen-S von einer Torstange aufgeweckt: „Ich wollte eigentlich wie im Abfahrtstraining den Schwung ansetzen, aber die Super-G-Skier machen schneller zu als die Abfahrtsskier – und dann bin ich voll ins Tor reingekracht“, sagte der Steirer, der mit dem Schrecken davonkam, sich aber 2,28 Sekunden Rückstand einhandelte.

Auch seine Teamkollegen Marco Schwarz (+1,90), Raphael Haaser (+2,20), Andreas Ploier (+2,77), Julian Schütter (+3,06), Stefan Babinsky (+3,17), Otmar Striedinger (+4,45) und Lukas Feurstein (+5,40) konnten im Kampf um den Nationencup nicht mit den Schweizern mithalten, die gleich sechs Mann in die Top 11 brachten. Der Rückstand wuchs auf nun schon 1.256 Punkte an, in der Teamwertung wurde Österreich (2.340) von Norwegen (2.363) überholt.

Wengen-Super-G: Aleksander Aamodt Kilde siegt, Vincent Kriechmayr 4.

Siebenter im vorletzten Rennen seiner Karriere: Beat Feuz

Besserung soll das Wochenende bringen: Mit dem Klassiker auf der längsten Abfahrt der Welt am Samstag (12.30 Uhr/live ORF1) und mehr noch dem Slalom am Sonntag (10.15/13.15).

Gefeiert wird am Samstag freilich in jedem Fall: Dann verabschiedet sich Rekordmann Beat Feuz, der in seiner Karriere so oft wie kein anderer aufs Weltcup-Abfahrtspodest gerast ist – 47 Mal ist das dem bald 35-jährigen Wahl-Tiroler aus dem Emmental gelungen.

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