Weltmeisterin Worley ist zurück an der Spitze
Fröhlich ist anders. Genervt sah Tina Maze aus, als sie am Sonntag in St. Moritz ins Ziel kam: Wie sie dastand und sich mit der rechten Faust auf die Brust schlug. Dabei hatte die 30-Jährige in der Schweiz allen Grund zur Freude – erstmals schaffte es die Überfliegerin der vergangenen Saison als Dritte im Riesentorlauf aufs Podest.
Nur Weltmeisterin Tessa Worley (F), selbst in dieser Saison noch nie besser als Neunte, und Jessica Lindell-Vikarby (Sd). „Ich war einfach böse mit mir wegen der Fehler, die ich in dieser Saison schon gemacht habe“, erklärte Maze später mit etwas freundlicherer Miene. Hintergrund: Am Samstag war die Slowenin mit ihrem Trainer Walter Ronconi aneinandergekracht, erst hatte der Italiener mit Abreise gedroht, inzwischen hatten sich die Wellen wieder geglättet – Ronconi bleibt Mitglied des kleinen „Team to aMaze“.
Die beiden anderen Damen auf dem Siegerfoto taten sich mit dem Lächeln deutlich leichter, allen voran Tessa Worley nach ihrem achten Weltcupsieg. Und wie sie siegte: In beiden Läufen war die 1,58 Meter kleine 24-Jährige das Maß der Dinge: „Ich bin sehr glücklich. Im Riesentorlauf ist es für mich nicht so gut gelaufen, da hat das Selbstvertrauen gefehlt.“
Wellen & Tücken
An Selbstbewusstsein hatte es der Zweiten Jessica Lindell-Vikarby nicht gemangelt. Nach dem Triumph in Beaver Creek vor zwei Wochen ging die 29-jährige Schwedin unbekümmert ans Werk. Und das, obwohl die Piste durchaus Tücken bereithielt. Mit vielen Wellen und Übergängen hatte das Gelände so manch einer Kollegin Schwierigkeiten bereitet. Der Reihe nach purzelten Favoritinnen wie die Vortagessiegerin im Super-G, Tina Weirather (Lie), die Gesamtweltcup-Führende Lara Gut (CH) oder Edel-Technikerin Mikaela Shiffrin (USA) aus dem Kurs.
„Wenn du hier zu viel attackierst, dann ist es schwer, keine Fehler zu machen“, erklärte Siegerin Worley die Schwierigkeit des ersten Laufs, den 18 Damen nicht korrekt bewältigen konnten. Darunter auch die Steirerin Elisabeth Görgl und die Salzburgerin Michaela Kirchgasser, die im dritten Rennen wieder nicht ins Ziel kam.
Die Verlässlichste im rot-weiß-roten Team war einmal mehr Kathrin Zettel als Vierte. Und das, obwohl die Niederösterreicherin in der Pause nach einem schmerzhaften Zusammenstoß mit einer Torstange behandelt werden musste („Da ist aber weiter nichts zu befürchten“). Und am Ende lächelte am Sonntag auch noch Anna Fenninger, die sich nach verhaltener erster Fahrt (14.) noch auf Platz acht verbessern konnte. Fazit: „Im Riesentorlauf muss ich noch an mir arbeiten.“
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