Vonn: Start bei den Herren in Lake Louise?

Umstrittener Plan: Lindsey Vonn will 2018 in der Herren-Abfahrt in Lake Louise starten, nicht allen gefällt die Idee.

Eines muss man Lindsey Vonn ja lassen: Die US-Amerikanerin versteht es wie keine andere Skiläuferin, sich selbst in der schneefreien Zeit perfekt in Szene zu setzen und für Schlagzeilen zu sorgen. Sei es mit Auftritten auf dem roten Teppich oder in der Boxengasse, sei es mit Enthüllungen über ihr Privatleben oder freizügigen Bildern in den sozialen Netzwerken. Die Ski-Diva beherrscht die Eigenvermarktung ähnlich gut wie die Abfahrtsski. Manche Stimmen behaupten sogar, die 32-Jährige wäre inzwischen in dieser Disziplin sogar besser als auf der Piste.

Vonns jüngster Plan ist eigentlich ein alter Hut. Schon seit Jahren hegt die erfolgreichste Läuferin der Weltcupgeschichte den Wunsch, sich einmal im Wettkampf mit den Herren zu messen. "Ich will sehen, wo ich stehe."

Keine Ausnahmen

Den Termin und die Piste hat Vonn bereits ausgemacht. 2018 möchte sie an der Herren-Abfahrt von Lake Louise teilnehmen, auf ihrer erklärten Lieblingsstrecke also, auf der sie 18 ihrer 77 Weltcupsiege gefeiert hat. Der US-Skiverband unterstützt das Ansinnen der Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 und bringt kommende Woche bei der FIS einen Antrag auf eine einmalige Startgenehmigung ein.

Lindsey Vonn war in der Vergangenheit schon einmal mit diesem Wunsch an den Weltverband herangetreten, vor fünf Jahren reagierte die FIS allerdings ablehnend und berief sich auf die Statuten. "Der Council bestätigte, dass niemand berechtigt ist, an Rennen des anderen Geschlechts teilzunehmen und Ausnahmen von den FIS-Regeln nicht gemacht werden."

Die Idee von Lindsey Vonn wird von vielen kritisch gesehen. "So einen Blödsinn brauchen wir uns gar nicht erst anzufangen. Ich bin voll dagegen", sagt etwa Andreas Puelacher. Der Chefcoach der ÖSV-Herren sieht keinen sportlichen Sinn hinter einem Geschlechterkampf. "Das ist eine reine PR-Geschichte. Wenn wir sie starten lassen, dann machen wir uns lächerlich. Wir sind ja hier kein Kasperleverein."

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