Und noch ein Rekord für Mikaela Shiffrin
Neuer Tag, neues Glück: Nachdem der Riesenslalom von Killington am Samstag vom Winde verweht und nach neun Starterinnen abgebrochen worden war, herrschten beim Slalom am Sonntag fairere Bedingungen.
Nach vier Siegen in den bisherigen vier Slaloms an der US-Ostküste (sechs Mal Laufbestzeit) hat Mikaela Shiffrin ihre Serie auch bei ihrem fünften Heimrennen fortgesetzt. Weil sich die zur Halbzeit führende Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova im zweiten Lauf einen Steher leistete und noch auf Platz zwei zurückfiel.
Shiffrin, die im ersten Lauf noch mit dem Timing gehadert hatte, feierte ihren 46. Sieg in einem Weltcup-Slalom und schloss zum schwedischen Weltrekordhalter Ingemar Stenmark (46 Siege im Riesenslalom) auf. Dann brach sie in Tränen aus. „Es ist immer die Frage, ob ich schnell fahren kann bin, um zu gewinnen", erläuterte die nun 71-fache Weltcupsiegerin, als sie sich wieder gefasst hatte. „Petra hat heute einen großen Fehler gemacht, ich viele kleine, es ist aufregend und natürlich auch viel Druck dabei, vor diesem Publikum in dieser Gegend, wo ich mit meiner Familie so viel erlebt habe."
Rang drei holte Wendy Holdener, die nach Brüchen an den Kahnbeinen beider Hände mit Schienen fährt und Hilfe beim Anziehen der Handschuhe braucht.
Auf Formsuche
Wenig Neues brachte der dritte Torlauf der Saison aus österreichischer Sicht. Weltmeisterin Katharina Liensberger kam immerhin besser in Schwung als zuletzt und verbesserte sich im Finale noch vom fünften auf den vierten Rang. Was bleibt, ist der Rückstand auf die Besten – am Sonntag waren es 1,41 Sekunden auf Shiffrin, aufs Stockerl waren es auch noch beinahe sechs Zehntel. „Es war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte die Vorarlbergerin, die noch die Konstanz am Limit vermisst. Katharina Truppe wurde 14., und Marie-Therese Sporer, die im Sommer 2020 schon zurückgetreten war, landete auf Rang 16, so gut war die Tirolerin noch nie. „Ich bin jetzt megahappy mit der Entscheidung, dass ich es doch noch einmal probiert habe. In Levi war ich noch nervöser, das hat mich überrascht – und heute bin ich einfach locker drauflos gefahren.“
Weiter geht’s diese Woche in Kanada, in Lake Louise sind ab Freitag zwei Abfahrten und ein Super-G angesetzt. Nicht dabei ist die Schweizerin Michelle Gisin, die zwar das Pfeiffer’sche Drüsenfieber inzwischen abgeschüttelt hat, bei niedrigem Luftdruck aber noch immer gröbere gesundheitliche Probleme hat. Somit ist der Start in Kanada auf knapp 2.500 Metern Höhe ebenso problematisch wie das Reisen: „Flugreisen strengen mich sehr an“, sagte Gisin dem Blick, „es ist bekannt, dass die Höhe neben der Intensität und Hitze einen großen Einfluss bei meiner Krankheit haben kann.“
Out: u.a. Huber (AUT), Lysdahl (NOR/2. Lauf).
Nicht im Finale: 39. Gallhuber +3,65, 41. Brunner +3,76, 43. Egger (AUT) +3,94.
Weltcup, gesamt (5/36): 1. Shiffrin 360, 2. Vlhova 340, 3. Slokar 210, 4. Dürr 201, 5. Liensberger 187, 15. Truppe 71.
Slalom (3/9): 1. Vlhova 280, 2. Shiffrin 260, 3. Dürr 165, 4. Holdener 146, 5. Liensberger 122.
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