Überraschung bei der Saisonpremiere

Überraschung bei der Saisonpremiere
Der Österreicher Clemens Schattschneider wurde beim Saisonauftakt Zweiter.

Wer mit dem Snowboard eine gute Figur machen will, der braucht nicht nur eine perfekte Körperbeherrschung, der benötigt vor allem eine große Portion Mut. Denn aus den Schanzen von einst sind längst mächtige Rampen geworden, auf denen die Snowboard-Akrobaten heute ihre Kunststücke zum Besten geben müssen.

Beim Saison-Auftakt in Antwerpen bekamen es die Big-Air-Spezialisten nun sogar mit der größten Anlage zu tun, die je für einen Weltcup-Bewerb errichtet wurde. Knapp 40 Meter hoch war das Ungetüm, von dem sich die besten Snowboarder der Welt stürzten, und ein Österreicher setzte sich dabei mit besonders spektakulären Einlagen in Szene.

Shooting Star

Clemens Schattschneider war mit seinem zweiten Platz der Überraschungsmann bei der Saisonpremiere im Hafengelände von Antwerpen. "So in die Saison zu starten, gibt natürlich enorm viel Selbstvertrauen", sagte der 20-jährige Shooting Star, der im Kampf gegen die Monster-Schanze einen klaren Punktesieg feiern und im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten alle fünf Sprünge sicher landen konnte.

Lediglich der belgische Lokalmatador Seppe Smits konnte den Niederösterreicher überflügeln. "Bei diesem Wettkampf ist alles aufgegangen", sagte Clemens Schattschneider und strahlte. Für ihn war es der erste Stockerlplatz in einem Big-Air-Weltcup überhaupt.

Der 20-Jährige ist der große Hoffnungsträger einer Snowboard-Disziplin, die hierzulande bislang oft im Schatten gestanden ist. Denn in der Vergangenheit drehte sich in Österreich fast alles nur um die Alpinbewerbe (Parallelslalom, Snow­boardcross) – auch deshalb, weil die österreichischen Boarder in diesen Disziplinen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zuletzt groß abräumten.

Winnertyp

Auf die großen internationale Erfolge in den Freestyle-Bewerben (Big Air, Slopestyle) wartet man hingegen inzwischen schon seit einigen Jahren. Clemens Schattschneider hat, so bescheinigen es ihm jedenfalls seine Trainer, absolut das Zeug zum Winnertypen. "Er hat gezeigt, dass er zur absoluten Spitze zählt", meinte der österreichische Freestyle-Chefcoach Stefan Cerwenka. Zumindest für den 20-jährigen Niederösterreicher sollte bei der kommenden Weltmeisterschaft im Jänner 2013 in Quebec eine Medaille in Sprungweite sein.

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