Tschechisches Schau-Spiel gegen Österreich

Gegen den Gastgeber hielt Österreich beim 0:4 lange mit. Gegen Lettland kann heute, 16.15 Uhr, der Klassenerhalt geschafft werden.

Der Geräuschpegel in der mit 17.383 Fans ausverkauften O2-Arena von Prag war schon beinahe gesundheitsschädlich. Vor allem dann, wenn Jaromir Jagr im Mittelpunkt stand. Wann auch immer der Olympiasieger, Weltmeister und Stanley-Cup-Champion an den Puck kam, kreischten die Zuschauer.

Sie durften im ersten Drittel aber nicht jubeln. Denn Österreich lieferte einen großen Kampf. Die Zone vor dem Tor wurde gut verteidigt, immer wieder gelangen Vorstöße. Die größten Chancen hatten Manuel Latusa nach einer Kombination mit Thomas Raffl und Konstantin Komarek (14.) und Brian Lebler, der nach schöner Vorarbeit einen Haken um Tschechien-Keeper Ondrej Pavelec machte, aber dennoch scheiterte (19.).

Zu Beginn des zweiten Drittels machten die Referees Bulanow (RUS) und Ronn (FIN) darauf aufmerksam, wer WM-Gastgeber und wer Aufsteiger ist. Österreich spielte 4:40 Minuten lang Unterzahl, davon 25 Sekunden drei gegen fünf. Drei offensichtliche Penaltys gegen die Tschechen wurden unter den Teppich mit der Aufschrift Heimvorteil gekehrt.

Lob von Voracek

Das war aber natürlich nicht der Grund für die Niederlage. Die Tschechen erhöhten den Druck enorm. Bernhard Starkbaum musste im 20-Sekundentakt eingreifen. Erst ein verdeckter Schuss von Ondrej Nemec (32.) brach den Bann. Die Österreicher nahmen im Spielaufbau zu viel Risiko. Martin Zatovic traf ins Kreuzeck zum 2:0 (39.), Vladimir Sobotka nur 64 Sekunden später zum 3:0 (40.). In der Pause durfte Bernhard Starkbaum die Vorbereitung auf das heutige Lettland-Spiel beginnen, Ersatzmann Rene Swette bekam nach sieben Sekunden das 0:4 von Jakub Voracek durch die Beine (41.). Der Philadelphia-Star lobte danach die Österreicher und seinen Teamkollegen in der NHL: "Wir wussten, dass es ein hartes Spiel wird. Aber wir haben Geduld bewiesen. Gegen Michael Raffl zu spielen ist nicht einfach. Er ist ein guter Skater und kann schießen."
Heute gegen Lettland

Brian Lebler fehlte am Schluss wegen einer Verletzung, sein Einsatz ist am Samstag fraglich. Headcoach Daniel Ratushny sagte nach dem 0:4: "Ich bin stolz, wie die Spieler gekämpft haben. Im ersten Drittel haben wir mehr Chancen gehabt als gegen Frankreich." Heute gegen Lettland erwartet er ein anderes Spiel: "Sie werden ähnlich kompakt sein wie die Franzosen." Konstantin Komarek bilanzierte: "20 Minuten waren wir gleich auf. Das war eine gute Vorbereitung auf das Lettland-Spiel. Jetzt kommen die wichtigsten Spiele."

Lettland verlor am Freitag gegen Deutschland 1:2 und bleibt somit auf dem Abstiegsplatz. Würde heute gegen die Letten ein Sieg nach 60 Minuten gelingen, dann hätte Österreicher den Klassenerhalt vorzeitig geschafft. Wenn nicht, besteht immer noch mit einem Erfolg gegen Deutschland am Montag die Möglichkeit.

Kommentare