Bob

Stil am Eis: Hengsters flotte Fahrt in die Weltklasse

Erfolgsspur Der österreichische Damenbob flitzte auf das Siegespodest
Die Tiroler Bob-Pilotin überraschte beim Weltcupauftakt in Altenberg mit Rang drei

Natürlich hat auch Christina Hengster die kritischen Stimmen mitbekommen. Die ewigen Nörgler, die der Bobpilotin in den vergangenen Jahren immer wieder vorgehalten hatten, dass sie nur auf ihrer Hausbahn in Igls schnell sein könne. Dort, wo sie 2012 zum Junioren-WM-Titel und erstmals im Weltcup in die Top 3 gerast war.

Insofern hat Hengster an diesem Wochenende nun den größten Erfolg ihrer Karriere eingefahren. Sie hat es ihren Kritikern endgültig gezeigt, weil sie jetzt endlich auch einmal auf einer "fremden" Bahn aufgezeigt hat. Beim Saison-Auftakt in Altenberg landete Hengster mit ihrer Anschieberin Sanne Dekker überraschend auf dem dritten Rang, und was diesen Auftritt noch bemerkenswerter macht: Die 29-Jährige fuhr auf der anspruchsvollen Bahn im Erzgebirge sogar mit allen deutschen Bobs Schlitten. "Dieser dritte Platz ist sicher höher einzuschätzen als der dritte Rang in Igls. Und er tut richtig gut", sagt Hengster.

Teurer Spaß

Denn die Juristin hat vor dieser Saison einiges auf sich genommen und für ihren Sport viele Opfer gebracht: Knapp 50.000 Euro investierte die Piloten in einen neuen Schlitten aus lettischer Produktion und musste schließlich zerknirscht feststellen, dass der Weltverband über Nacht die Gewichtsbestimmungen geändert hatte. "Jetzt mussten wir Athletinnen plötzlich abspecken, damit wir zusammen mit dem Schlitten auf das richtige Gewicht kommen", erzählt Hengster.

Umso erstaunlicher, dass Hengster und Dekker trotz des körperlichen Handicaps in Altenberg neue Startrekorde aufstellten. Und dass die 29-Jährige zu den Pilotinnen mit dem größten Fein- und Fingerspitzengefühl gehört, war sowieso immer schon bekannt. "Dabei waren die Fahrten keineswegs perfekt", berichtet Hengster.

Die Saisonziele haben sich durch den Auftakt nach Übermaß nicht verändert: "Wir wollen einfach konstant gut fahren. Aber natürlich würde es uns extrem taugen, wenn wir noch öfter die Luft dort oben schnuppern könnten."

Am besten dann bei der Weltmeisterschaft im kommenden Februar. Die findet übrigens auf ihrer Hausbahn in Igls statt. Dass Hengster dort schnell ist, das hat sie schon oft bewiesen.

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