Sport-Sprüche des Jahres, Teil 1: "Klassische akute Schweinelähmung"

Lindsey Vonn sorgte auch in diesem Jahr für einige lockere Sprüche. 
An markanten Sportler-Sagern hat es auch heuer nicht gemangelt. Im ersten Teil überliefern wir die besten aus dem Wintersport.

"Klassische akute Schweinelähmung." Bernadette Schild begründet ihre schwächere Leistung im ersten Slalom-Durchgang von Zagreb.

"Ich habe eine Glocke vom Vorjahr daheim und noch genug Platz. Wenn ich noch mehr bekomme, gebe ich sie einem Bauern, der sie beim Almabtrieb den Kühen rumhängen kann." Manuel Feller wusste vor dem Adelboden-Wochenende schon eine Verwendung für das Geschenk für die Besten.

"Ich habe in den vergangenen drei, vier Jahren meine Rennen mit kalkuliertem Risiko bestritten. Jetzt sieht die Kalkulation anders aus: Ich fahre nur auf Sieg. Mir ist egal, was passiert." Lindsey Vonn vor ihrem Comeback in Cortina.

"Es sind nicht fehlende Motivation, fehlendes Verlangen, fehlender Wille, sondern fehlende Knorpel. Mein Körper hält das nicht länger aus." Vonn über ihren körperlichen Zustand.

"Wenn jemand einbricht, hoffe ich auf etwas Respekt. Alles können sie mir klauen, aber die Gams sollen sie stehen lassen." Der vorjährige Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen über die Siegertrophäe und potenzielle Einbrecher.

"Das erste Mal in der Geschichte von Kitzbühel, dass nur 50 Prozent der Zuschauer besoffen sind und nicht 90 Prozent noch Restalkohol haben am Sonntag." Felix Neureuther in Reaktion auf die wetterbedingte Verschiebung des Kitzbühel-Slaloms von Sonntag auf Samstag.

"Ich glaube, sein Formtief hat er überwunden." Der trockene Kommentar von Marco Schwarz über Marcels Hirscher Schladming-Sieg mit zweimal Laufbestzeit nach den Rängen drei und zwei in Wengen und Kitzbühel.

"Bei den mittelmäßigen Leistungen waren wir ziemlich stark." ÖSV-Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum sieht auch Positives darin, dass die besten fünf seines Teams beim Maribor-Riesentorlauf auf Plätze von 12 bis 22 gekommen sind.

"Das müssen alles sehr kleine Schweizerinnen gewesen sein." Ramona Siebenhofer über Zeitnehmungsausfälle bei der Abfahrt in Crans-Montana ausschließlich bei vier Schweizerinnen wegen angeblich zu hoch montierter Fotozellen.

"Da werde ich mir ein paar Unterhosen sparen müssen und das Wendeprinzip einführen." Hannes Reichelt angesichts nur 15 kg erlaubten WM-Gepäcks.

"Einfach unfassbar, jetzt kommt sie zum vierten Super-G und gewinnt das vierte Mal. Das schaut auch für uns vielleicht ein bisschen blöd aus." Die entthronte Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer über ihre Nachfolgerin Mikaela Shiffrin.

"Ich bin beim Ziel raus und die sind schon da gestanden, haben mich in die Arme geschlossen und haben mitgeweint." Siebenhofer wurde nach der verpassten Kombi-Medaille von ihren Teamkolleginnen getröstet.

"Ich habe mir gedacht, die pflanzen uns, das ist jetzt ein Scherz." Otmar Striedinger über die Entscheidung, die Herren-Abfahrt bei widrigen Bedingungen durchzuführen.

"Wenn wir jetzt sagen würden, wir sind die Underdogs, dann würden wir auch untertreiben." Siebenhofer streitet die Favoritenstellung der ÖSV-Damen für die Damen-Abfahrt nach fünf Weltcup-Saisonsiegen nicht ab.

"Ich wollte eigentlich nie Vierte werden, aber jetzt ist mir das gleiche passiert wie der Ramona." Stephanie Venier nach Verpassen von Abfahrts-Bronze um 4/100.

Alpine Skiing World Cup finals in El Tarter

Stephanie Venier

"Wenn ich noch ein bisserl tiefer gegraben hätte, wäre bald Wasser rausgekommen." Katharina Truppe auf die Frage, wie tief das Loch gewesen sei, in das sie nach der Nicht-Nominierung für die Olympische Spiele 2018 gefallen war.

"Gestern war das sicherlich so ein Tag, wo man sich manchmal überlegt, ob man nicht lieber in den Krankenstand gehen möchte und seinen Chef anruft und sagt, sorry, ich bin heute krank, heute wird das nichts." Hirscher über seine Erkrankung am Tag vor Riesentorlauf-Silber.

"Die WM war reich an vierten Plätzen. Da waren wir die Besten." Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum.

"Ende gut, alles gut, hinter der Slowakei wäre ich nicht gern gewesen im Medaillenspiegel." ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nach dem historischen Slalom-Triple erleichtert.

"Ich habe mir gedacht, warum bin ich schon wieder im Netz? Ich bin zu alt für diesen Scheiß." Lindsey Vonn nach ihrem Sturz im Super-G.

"Vielleicht bleibe ich auch noch ein paar Tage hier, da habe ich Zeit, Leute zu treffen. Und dann gehe ich langsam in die Pension." Aksel Lund Svindal in einem Ausblick auf die erste Zeit nach der Abfahrt, seinem letzten Karriere-Rennen.

"Es ist nun einmal so, dass es für uns in Diktaturen einfacher ist. Vom Geschäftlichen her sage ich: Ich will nur noch in Diktaturen gehen, ich will mich nicht mit Umweltschützern herumstreiten." FIS-Präsident Gian Franco Kasper in einem Interview im Schweizer Tages-Anzeiger.

"Was heißt schon Diktatur? Ein Dorfkönig kann das auch sein, der das alles erleichtert." FIS-Präsident Kasper versucht, seinen Diktaturen-Sager zu relativieren.

"Das hier ist eine Feier, keine Beerdigung." Kjetil Jansrud weist darauf hin, dass Sentimentalität trotz Svindals Abschied nach der Abfahrt fehl am Platz ist.

"Du brauchst keine speziellen Gene, du musst nur in der Früh aufstehen und trainieren." Kjetil Andre Aamodt hat ein einfaches Rezept für Erfolg im Alpin-Skifahren.

"Es war verdammt noch einmal Zeit." Henrik Kristoffersen über seine erste WM-Medaille, Riesentorlauf-Gold.

"Meine größte Herausforderung war es: zu atmen. Ich habe so etwas noch nie erlebt, dass ich keine Luft mehr bekommen habe, das war beinahe beängstigend." Shiffrin über ihre Fahrt zu Slalom-Gold in erkranktem Zustand.

"Ich denke, diese Krankheit hat mich von allen Dingen abgelenkt, die mich nervös machen hätten können." Shiffrin.

"Mein Körper ist jetzt wirklich zerstört." Vlhova in ihrer WM-Bilanz nach Gold, Silber und Bronze.

"Ich kann verstehen, dass die anderen müde werden. Scheiße, die haben echt lange Tage." Die Slalom-Silberne Anna Swenn-Larsson hat noch nicht so viel Übung mit Interviews und Pressekonferenzen wie andere Läuferinnen.

"Wenn Bronze ein Tief ist, ist das Leben ziemlich gut." Shiffrin auf die Bemerkung eines Journalisten, sie habe während der WM mit zweimal Gold und einmal Bronze eine Zeit voller Hochs und Tiefs hinter sich.

"Es ist wurscht, was für Bedingungen sind. Man muss überall gut sein, sogar beim Wasserskifahren sollte man gut sein." Hirscher nach Rang sechs im Riesentorlauf von Kranjska Gora von sich enttäuscht.

"Es ist der Tag, an dem ich meine aktive Karriere beenden werde." Hirscher erklärt am 4. September seinen Rücktritt.

"Es ist kein Berufswechsel, es ist kein Jobwechsel - es ist ein Leben, dass man von heute auf morgen beendet." Hirscher in seiner Rücktrittsrede.

"Ein Jahrhundert-Skifahrer werden Sie immer bleiben, ein Teufelskerl zwischen rot und blau." Bundespräsident Alexander van der Bellen nach Hirschers Rücktritt.

"Ich reihe dich unter die Top Zwei aller Zeiten ein, ich kann mich nicht zwischen Stenmark und dir entscheiden. Aber da ich gegen dich gefahren bin, sollte ich dich vielleicht höher reihen. Denn dann kann ich sagen, dass ich gegen den besten Skifahrer aller Zeiten gefahren bin. Es war eine Ehre, mit dir und gegen dich Rennen zu fahren." Henrik Kristoffersen nach Hirschers Rücktritt.

"Ich habe alles gegeben. Beim Skifahren und beim Essen. Ich kann mir nichts vorwerfen." Nicole Schmidhofer vor der Abfahrtssaison über ihren Versuch, in Form zu kommen und einen Gewichtsverlust wettzumachen.

"Ich weiß, dass ich nach wie vor brenne." Gregor Schlierenzauer nach seiner Nichtnominierung für die Heim-WM in Seefeld.

"Ich habe voll attackiert und habe mir gesagt: Sieg oder Sarg." Der Deutsche Markus Eisenbichler nach seinem zweiten Platz beim Skifliegen in Oberstdorf.

"Sie sind anfangs wie leicht geprügelte Hunde zu den Wettkämpfen gegangen." Andreas Felder über Versagensängste der ÖSV-Skispringer in seiner Anfangszeit als Cheftrainer im Sommer 2018.

"Viele Leute interessieren sich dafür, was ich zu sagen habe und ich habe ja auch etwas zu erzählen." WM-Debütant Daniel Huber vor seinem ersten Einsatz erwartungsfroh.

"Da hättest du mir einen Finger abschneiden können, ich hätte es nicht gemerkt." Daniel Huber über seine Nervosität als Zuschauer seiner Teamkollegen bei Teambewerbs-Silber.

"Vielleicht sollte man einen anderen dazulassen, der mit einem Besen oder einer Kratzbürste hineingeht." Markus Gandler denkt noch vor der Doping-Razzia an ein Ende seiner Tätigkeit als Sportlicher Leiter des ÖSV für Langlauf und Biathlon.

"Ich habe es sausen lassen. Das ist es, was meinen Sprung ausmacht." Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz nach ihrem dritten Rang im Einzelbewerb.

"Wenn die Bedingungen wieder so sind, macht Kasachstan vielleicht auch noch eine Medaille." Stefan Kraft vor dem Mixed-Bewerb nach dem von widrigen Bedingungen bestimmten Normalschanzen-Einzelbewerb.

"Wir haben Glück gehabt. Wir haben eine Bronzene in der Lotterie gewonnen und darüber freuen wir uns." Schröcksnadel nach dem Normalschanzen-Bewerb der Skispringer unter widrigen Bedingungen.

"Dümmer geht es nicht mehr, und tiefer kann man gar nicht mehr fallen." Alois Stadlober über die Dopingsünder Hauke und Baldauf.

"Für Idioten sind wir nicht verantwortlich." Seefelds Bürgermeister und WM-OK-Chef Werner Frießer über die Dopingsünder.

"Österreich ist nicht 'a too small country to do good doping', das ist ein country, wo jeder gerne den anderen anpatzt." ÖSV-Rennsportdirektor für Langlauf und Biathlon Markus Gandler.

"Die Glaubwürdigkeit des österreichischen Sports geht gegen Null. Das hat alles der Herr Schröcksnadel zu verantworten. Mich ärgert extrem, dass der Verband, der die meiste Aufmerksamkeit bekommt, den größten Schaden anrichtet." Kritik von Wien-Marathon-Veranstalter Wolfgang Konrad.

"Ich habe mir gedacht, ich lasse mir nicht von zwei solchen Idioten meine Rennen und meine Ziele verderben." Stadlober nach dem achten Platz im 30-km-Rennen.

"Russische Athleten dopen nie, schließen sie dieses Buch und stellen sie es ins Regal." Jelena Wälbe, Chefin der russischen Skilangläufer, vor WM-Beginn.

"Ich habe die Badehose vergessen." Deutschlands Skilangläufer Janosch Brugger bei Bewerben von bis zu 15 Grad und Sonnenschein.

"Wie soll man das verdauen, wenn man noch nie gewonnen hat und auf einmal Weltmeister wird?" Der deutsche Skispringer Markus Eisenbichler, noch ohne Weltcup-Sieg.

"Er hat immer wieder eigene Ideen, man könnte es auch als Hirnfürze bezeichnen, bei denen man ihm helfen muss." Deutschlands Skisprung-Cheftrainer Werner Schuster über Weltmeister Eisenbichler.

Kommentare