Späte Bescherung: Die Capitals verteilten gegen Linz Geschenke

Späte Bescherung: Die Capitals verteilten gegen Linz Geschenke
Nach sechs Siegen verloren die Wiener gegen die Black Wings 2:3 n.V. HCI-Stürmer Lamoureux erzielte vier Tore gegen Salzburg.

Die Truthähne und Weihnachtsgänse waren noch nicht verdaut, da flatterten am Stefanitag schon die Black Wings aus Linz durch die Eishalle in Kagran. Geschenke verteilten die Capitals auch noch. Denn so gut wie die Vienna Capitals starteten, durften die Linzer nicht mit einem 3:2-Sieg n.V. rechnen.

Die Wiener machten von Beginn an viel Druck, erzielten allerdings entsprechend ihrer Überlegenheit nicht genügend Tore. 16:3 lautete das Torschussverhältnis vor 5150 Zuschauern. Die Wiener mühen sich zu einer 1:0-Führung: DeSousa traf nach einem einem Pass von Wukovits (17.). Das 2:0 durch Hartl (22.) war keine Vorentscheidung, da die Wiener im zweiten Drittel viele Strafen ausfassten. Zehn der 20 Minuten spielten die Caps in Unterzahl. Eines der fünf Powerplays nützte Linz zum 2:1 durch Davis (35.). Das Spiel war wieder offen. „Die fünf Strafen haben das Spiel gedreht. Wenn du das machst, dann verlierst du mehr Spiele als du gewinnst“, sagte Caps-Trainer Dave Cameron.

Im Schlussdrittel leisteten sich die Caps einen Aussetzer: Als Umicevic aus guter Distanz an die Latte schoss, sahen alle zu, und der Schwede vollierte seinen eigenen Abpraller ins Netz zum 2:2-Ausgleich (48.). Den Matchpuck am Schläger hatte Wiens Tessier, dessen Schuss Kickert bravourös parierte (60.). In der Verlängerung traf der Linzer Scofield zum 3:2. Es war nach sechs Siegen in Folge die erste Niederlage des Tabellenführers.

Langer Leidensweg

Erstmals seit 18. November konnte Dominic Hackl wieder die Arena in Kagran besuchen. Der 22-jährige Wiener wurde erst am Heiligen Abend aus dem Krankenhaus entlassen und humpelte mit Krücken auf jene Tribüne im vierten Stock, auf der die verletzten Spieler sitzen. „Ich habe in den 37 Tagen acht Operationen gehabt“, erzählt er. Bei einem Allerwelts-Check im Spiel gegen Dornbirn war ihm ein Blutgefäß im Oberschenkel geplatzt. Immer wieder kam es Blutungen, immer wieder musste der Schenkel aufgemacht werden. „Jetzt sollte wieder alles passen“, sagt Hackl müde lächelnd und zeigt auf einem Handy-Foto die Narbe, die vom Knie bis zur Hüfte reicht. Sein Comeback ist jedenfalls in weiter Ferne.

Salzburg verlor mit dem 3:5 gegen Innsbruck das vierte Spiel in Folge. Mann des Abends war Mario Lamoureux mit vier Treffern. In der letzten Runde vor Weihnachten hatten die Tiroler bei Fehervar noch 1:8 verloren.

In Graz zeigt das Formbarometer der Heimischen nach einem schlechten Dezember allmählich wieder nach oben. Die Steirer entschieden im ausverkauften „Bunker“ auch den dritten Saisonvergleich mit dem KAC für sich. Nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit kam der neue Tabellen-Zweite zu einem letztlich verdienten Sieg. Das 2:2 der 99ers, wo der verletzte Einsergoalie Robin Rahm von Thomas Höneckl vertreten wurde, hätte allerdings wegen Abseits nicht zählen dürfen. „Diese drei Punkte waren sehr wichtig, um hoffentlich in die Play-offs zu kommen“, sagte der 19-jährige Schwede Anton Henning Sundin nach seinem Premiertreffer (zum 4:2). Bei den „Rotjacken“ stand dieses Mal David Madlener im Tor.

KAC-Trainer Petri Matikainen übte nach der Partie heftige Kritik am Schiedsrichter-Team. „Unglaublich! Das ist ein Fiasko. Es ist so offensichtlich, ich kann das nicht glauben“, sagte der Finne gegenüber dem TV-Sender Sky über den 2:2-Ausgleich der Grazer. Dieser war nach einer eindeutigen Abseitsposition entstanden. Er respektiere jedoch die Schiedsrichter und wolle ihnen nicht die alleinige Schuld für die Niederlage geben. „Graz hat gut gespielt, sie haben vor allem im dritten Drittel viel Druck gemacht. Aber das hat das Spiel beeinflusst“, erklärte Matikainen.

Die Ergebnisse am Stefanitag

Vienna Capitals - Black Wings Linz 2:3 n.V. (1:0,1:1,0:1,0:1).
Wien, 5.150. Tore: DeSousa (17.), Hartl (22.) bzw. Davies (35./PP), Umicevic (48.), Schofield (63.). Strafminuten: 10 bzw. 6

HC Innsbruck - EC Red Bull Salzburg 5:3 (1:2,3:1,1:0).
Innsbruck, 2.400. Tore: Lamoureux (5., 26./PP, 38./SH, 56.), Wachter (30.) bzw. Schiechl (11.), Raymond (17.), Raffl (27.). Strafminuten: 13 bzw. 9

VSV - KHL Medvescak Zagreb 5:2 (1:0,3:1,1:1).
Villach, 2.885. Tore: Sharp (12./PP, 38.), Fraser (33./PP2), Alderson (34./PP), Sauve (58./PP) bzw. Zanoski (31./PP, 54.). Strafminuten: 10 bzw. 18

HC Znojmo - Fehervar 5:7 (0:1,0:3,5:3).
Znaim, 3.012. Strafminuten: 12 bzw. 18

HCB Südtirol - Dornbirner EC 0:1 n.V. (0:0,0:0,0:0,0:1).
Bozen, 2.830. Tor: Trotter (65.). Strafminuten: 4 bzw. 8

Graz 99ers - KAC 5:2 (0:1,2:1,3:0).                                                                                                                                                                                            Graz, 4.126. Tore: Oleksuk (32.), Garbowsky (40., 56.), Kainz (49.), Sundin (52.); Richter (20.), Kraus (30.). Strafminuten: 4 bzw. 10.

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