Slalom-Siegerin Zuzulova nach Rennen im Spital

Veronika Velez-Zuzulova feierte ihren Triumph im Spital.
Velez-Zuzulova musste wegen einer Grippe zur Blutuntersuchung ins Krankenhaus.

Auch im alpinen Ski-Weltcup wütet nach dem Jahreswechsel der Grippevirus. Zagreb-Siegerin Veronika Velez-Zuzulova etwa musste nach ihrem ersten Sljeme-Triumph am Dienstagabend sogar kurz zur Blutuntersuchung ins Krankenhaus, um die richtigen Antibiotika zu bekommen. Im Team-Hotel ist Händeschütteln derzeit eher unbeliebt.

Dabei gibt sich im Zagreber "Westin" derzeit der Weltcup quasi die Klinke in die Hand, denn am Mittwoch übernahmen die Slalom-Herren die Zimmer, in denen zuvor die Damen gewohnt hatten. Auch Österreichs Damen schlagen sich mit Grippesymptomen herum. Bei Stephanie Brunner war es so arg, dass sie auf einen Slalomstart verzichtete.

Die Tirolerin soll aber wie die am Sprunggelenk verletzte Katharina Gallhuber am Wochenende in Maribor wieder am Start sein. Das Team von Jürgen Kriechbaum bereitete sich darauf auf der Weinebene an der kärntnerisch-steirischen Grenze vor.

Schild verpasst Podest-Chance knapp

In Zagreb konnten Österreichs Slalom-Damen nicht verhindern, dass die Podestlosigkeit im Slalom nun bereits ganze zwei Jahre andauert. Nach Platz zwei zur Halbzeit durch Bernadette Schild war kurz Hoffnung aufgekommen, obwohl die Salzburgerin ihre Fahrt auf der vom vorangegangenen Schneefall ruppigen Piste als "fast zum Schämen" bezeichnet hatte.

Eine Kollision mit einer Stange und eine verrutschte Brille warfen sie dann aber auf Platz fünf zurück. "Am Semmering habe ich mich darüber noch gefreut. Aber wenn man in der Entscheidung als Vorletzte oben steht, erwartet man mehr als Platz fünf", gestand sie ein.

Schilds fünfte Plätze vom Semmering und in Zagreb wurden aber ebenso als "Lichtblicke" mitgenommen wie Rang neun für Katharina Truppe. "Truppe macht ihre Sache sehr gut, sie kommt dem Ganzen immer näher. Sie und Schild sind derzeit sicher unsere zwei Stärksten im Slalom", meinte Damenchef Kriechbaum. Von der Vorstellung, in einem Monat bei der WM in St. Moritz in jeder Disziplin vier potenzielle Medaillenkandidatinnen zu stellen, hat man sich angesichts der vielen Verletzungen freilich längst verabschiedet.

18 Nationen auf dem Podest

Eigentlich wäre der erste ÖSV-Stockerlplatz seit Kathrin Zettels zweitem Rang 2015 in Zagreb "angerichtet" gewesen. Denn in Lauf eins schieden mit Mikaela Shiffrin sowie Wendy Holdener und Nina Löseth drei Favoritinnen aus.

Das so spezielle Rennen, in dem nicht die klassischen Alpin-Nationen, sondern mit Velez-Zuzulova, Petra Vlhova und Sarka Strachova drei Damen aus der ehemaligen Tschechoslowakei auf das Podium und Läuferinnen aus gleich 18 Nationen in die Punkte kamen, sah am Ende aber Velez-Zuzulova als "logische" Siegerin. Drei Mal in Folge war die Slowakin davor hinter Shiffrin Zweite gewesen.

Velez-Zuzulova strahlte nach ihrem fünften Weltcupsieg und dem ersten in Zagreb vor allem darüber, dass ihr Janica Kostelic die Snow-Queen-Krone aufsetzte. Denn in einem geborgten Rennanzug der Kroatin hatte die Slowakin seinerzeit ihr erstes Weltcuprennen absolviert. "Dafür werde ich Janica ewig dankbar sein", sagte die in Frankreich lebende 32-Jährige aus Bratislava, ehe sie ins Bett abrauschte.

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