Slalom: Velez-Zuzulova siegt in Zagreb
Irgendwann geht auch die schönste Serie zu Ende. Dass es Mikaela Shiffrin just in Zagreb mit einem Einfädler erwischte und die 21-jährige Miss Slalom den 13. Torlauf-Sieg en suite verpasste, war denn auch schnell abgehakt. „Ich mag diesen Hang auch weiterhin“, erklärte Shiffrin, die in der kroatischen Hauptstadt nun bei zwei Ausfällen und zwei Siegen hält.
„Ich fahre ja nicht, um Rekorde zu erreichen“, sagte die Amerikanerin. „Ich fahre, weil es mir Spaß macht. Ich bin auch nicht wegen der schwierigen Piste ausgeschieden oder wegen der verrückten Lichtsituation mit Nebel, Schatten und Sonne – ich bin rausgeflogen, weil ich einen Fehler gemacht habe.“
Mikaela Shiffrin hätte natürlich auch „einen meiner seltenen Fehler“ sagen können und darauf verweisen, dass sie seit dem 29. Dezember 2012 (!) nicht mehr in einem Weltcup-Slalom ausgeschieden ist; zwischen damals und gestern fuhr sie 31 Rennen und gewann 22 davon, dazu kommen zwei Mal WM- und einmal Olympia-Gold. Aber davon, so etwas zu sagen, ist sie weit entfernt.
Wobei es schon einigermaßen kurios war, dass vor 7500 Zuschauern die Startnummern vier (Wendy Holdener), fünf (Shiffrin), sieben (Nina Løseth) und acht (Michelle Gisin) nicht ins Ziel kamen; erst mit Nummer 22 (Mélanie Meillard/SUI) schied die Nächste aus. Just als das Quartett unterwegs war, mischte sich noch einmal der Nebel ins ansonsten sonnige Geschehen; die unruhige Piste mit vielen kleinen Bodenwellen – eine Folge des Publikumsskilaufs, der auf dem Zagreber Hausberg Sljeme schon seit dem 18. Dezember (!) angeboten wird – tat ein Übriges.
Der Osten dominiert
Und so siegte wieder jene Dame, die Shiffrins Verletzungspause im letzten Winter zu einem Doppelerfolg in Flachau genutzt hatte: Veronika Velez-Zuzulova, 32, gewann in überlegener Manier vor ihrer slowakischen Landsfrau Petra Vlhova, 21, und der Tschechin Sarka Strachova.
Bernadette Schild hätte am Tag nach ihrem 27. Geburtstag um den vierten Podestplatz ihrer Karriere fahren können, warf jedoch den zweiten Rang bei Halbzeit mit einer verhaltenen Fahrt im Finale weg und wurde wie zuletzt am Semmering Fünfte. „Eigentlich hatte ich mir gedacht, dass der erste Lauf zum Schämen war“, sagte Schild. „Im zweiten habe ich dann eine Stange abbekommen und Helm und Brille sind verrutscht.“
Groß war die Freude bei Katharina Truppe, 20, die ihre Karrierebestmarke einstellte. „Ich habe mich nicht gut gefühlt und war dann überrascht, dass ich vorne war. Ein Top-Ten-Platz! Mehr wollte ich gar nicht.“
Die nächste Chance für Schlagzeilen bietet sich am Samstag im Riesenslalom von Maribor. Doch zuvor ist in Zagreb ein anderer Serienheld an der Reihe: Am Donnerstag kann Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher im Nachtslalom den 100. Podestplatz seiner Karriere holen.
1. | Veronika Velez-Zuzulova (SVK) | 1:00,40 | Min. |
2. | Bernadette Schild (AUT) | 1:00,79 | +0,39 |
3. | Sarka Strachova (CZE) | 1:00,81 | +0,41 |
4. | Petra Vlhova (SVK) | 1:00,88 | +0,48 |
5. | Frida Hansdotter (SWE) | 1:00,97 | +0,57 |
6. | Marie-Michele Gagnon (CAN) | 1:01,31 | +0,91 |
7. | Chiara Costazza (ITA) | 1:01,32 | +0,92 |
8. | Resi Stiegler (USA) | 1:01,44 | +1,04 |
9. | Ana Bucik (SLO) | 1:01,61 | +1,21 |
10. | Christina Geiger (GER) | 1:01,63 | +1,23 |
11. | Michaela Kirchgasser (AUT) | 1:01,69 | +1,29 |
12. | Lena Dürr (GER) | 1:01,76 | +1,36 |
13. | Katharina Truppe (AUT) | 1:01,80 | +1,40 |
14. | Irene Curtoni (ITA) | 1:01,84 | +1,44 |
15. | Anne-Sophie Barthet (FRA) | 1:01,89 | +1,49 |
Weiter: | |||
16. | Julia Grünwald (AUT) | 1:02,01 | +1,61 |
23. | Katharina Liensberger (AUT) | 1:03,35 | +2,95 |
32. | Chiara Mair (AUT) | 1:03,81 | +3,41 |
Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Adeline Baud Mugnier (FRA), Melanie Meillard (SUI), Mikaela Shiffrin (USA), Nina Löseth (NOR), Michelle Gisin (SUI), Wendy Holdener (SUI), Sofia Goggia (ITA), Manuela Mölgg (ITA)
Nicht gestartet: Stephanie Brunner (AUT)
Kommentare