Skispringerin Sara Marita Kramer: Der lange Weg zum Gesamtweltcupsieg
Man sieht es Sara Marita Kramer meist nicht an, wie es um ihre Gefühlswelt bestellt ist. Die Skispringerin aus Maria Alm ist jetzt keine Freundin großer Gesten oder übertriebener Emotionen. Sie scheint vieles in ihrem Leben einfach stoisch hinzunehmen. Ganz egal ob sie nun gerade auf Wolke sieben schwebt oder auf dem harten Boden der Realität gelandet ist – an ihrer Mimik lässt sich kaum einmal ein Unterschied erkennen.
Als Sara Marita Kramer aber am Samstag im Auslauf der Sprungschanze in Oberhof stand, war’s plötzlich vorbei mit der demonstrativen Gelassenheit. Obwohl die 20-Jährige eine Corona-Maske trug, konnte jeder sehen, dass sie über das gesamte Gesicht strahlte und regelrecht befreit wirkte. „Es ist eine Last von mir gefallen“, sagte Kramer, nachdem sie sich mit Rang sechs vorzeitig den Sieg im Gesamtweltcup gesichert hatte. „Das war mein großer Traum für diese Saison.“
Harte Rückschläge
Die Realisierung ihres großen Traumes war im Grunde nur mehr Formsache, fünf Punkte hätten der Pinzgauerin in den letzten beiden Saisonspringen bereits gereicht. Doch Sara Marita Kramer weigerte sich in den vergangenen Tagen beharrlich, von der großen Kristallkugel zu sprechen. „Ich wollte es nicht aussprechen, weil ich schon oft erlebt habe, dass es dann anders kommt.“
Sara Marita Kramer ist da ein gebranntes Kind. Nicht erst einmal haben sich die Schanzengötter gegen sie verschworen, der 20-Jährigen ist in den vergangenen 14 Monaten mehr Unheil widerfahren, als den meisten Skispringerinnen während einer ganzen Laufbahn.
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