ÖSV-Talent Diethart zeigt in Engelberg auf

Debütant Thomas Diethart wird als Vierter bester ÖSV-Adler. Die Polen feiern einen Doppelsieg.

Auch eine Skisprunglegende kann sich einmal irren: Man müsse im Kontinentalcup schon unter die ersten drei springen, um auch im Weltcup eine realistische Chance auf Punkte zu haben, hatte der ÖSV-Direktor Ernst Vettori, seines Zeichens Olympiasieger, gemeint. „Weil in den Top 30 raschelt’s brutal.“

ÖSV-Talent Diethart zeigt in Engelberg auf
epa03998124 Thomas Diethart from Austria reacts during the FIS Ski Jumping World Cup in Engelberg, Switzerland, 21 December 2013. EPA/URS FLUEELER
Eine Fehleinschätzung, wie das Beispiel Thomas Diethart zeigt: Der 21-Jährige hatte sich mit zwei sechsten Plätzen im Kontinentalcup für den ersten, echten Einsatz im Weltcup empfohlen, und dann sofort die Theorie seines Vorgesetzten ad absurdum geführt. Diethart sprang in Engelberg nicht nur in die Punkteränge, nein, er flog gleich in die Top Ten und war als Vierter auch noch bester Österreicher. Besser auch als Gregor Schlierenzauer, der als 27. die Weltcupführung an den Polen Kamil Stoch verlor.

Diethart, der als Niederösterreicher ein echter Exot ist im österreichischen Adlerhorst, verpasste sogar nur um 0,3 Zähler das Stockerl und empfahl sich für einen Startplatz bei der Vierschanzentournee. „Ich bin einfach nur baff“, meinte der Überraschungsmann im Gespräch mit dem KURIER.

Was der 21-jährige Diethart bei den Österreichern, das war Jan Ziobro bei den Polen. Der 22-Jährige, der im Weltcup noch nie einen Fuß auf ein Siegespodest stellen durfte, feierte überraschend seinen ersten Sieg.

Diethart war freilich nicht der einzige Jungadler, der aufzeigte. Im Kontinentalcup in Lahti feierte Michael Hayböck seinen dritten Saisonsieg und holte für Österreich einen zusätzlichen siebenten Startplatz für die Tournee.

Endstand:
1. Jan Ziobro POL 134,0/141,0 275,4
2. Kamil Stoch POL 129,0/137,5 269,2
3. Anders Bardal NOR 131,0/140,0 268,3
4. Thomas Diethart AUT 129,5/135,5 268,0
5. Jakub Janda CZE 129,5/131,5 261,7
6. Piotr Zyla POL 130,5/131,5 261,3
7. Klemens Muranka POL 130,0/134,0 260,4
8. Wolfgang Loitzl AUT 129,5/133,5 259,4
9. Ole Marius Ingvaldsen NOR 129,5/132,0 258,4
10. Anders Fannemel NOR 129,5/134,0 257,1
11. Simon Ammann SUI 125,0/134,0 256,5
12. Stefan Kraft AUT 127,5/129,0 251,4
13. Andreas Wank GER 125,0/128,0 250,8
14. Andreas Kofler AUT 125,5/127,0 248,2
15. Peter Prevc SLO 128,0/128,5 247,0
16. Rok Justin SLO 128,5/129,5 246,9
17. Dawid Kubacki POL 125,0/125,5 242,3
18. Gregor Deschwanden SUI 125,0/124,0 240,1
19. Tom Hilde NOR 126,0/123,0 238,9
20. Jaka Hvala SLO 127,0/120,5 238,6
21. Maciej Kot POL 126,0/120,0 238,5
22. Robert Kranjec SLO 125,0/117,5 238,2
23. Janne Ahonen FIN 126,5/122,5 237,4
24. Mackenzie Boyd-Clowes CAN 127,5/124,5 237,3
25. Andreas Wellinger GER 125,0/120,0 236,9
26. Tomaz Naglic SLO 128,5/125,5 236,0
27. Gregor Schlierenzauer AUT 124,5/118,0 235,4
28. Karl Geiger GER 126,0/121,0 234,9
29. Jurij Tepes SLO 125,0/122,0 234,8
30. Pascal Kälin SUI 128,0/110,5 214,9
Nicht im Finale dabei u. a.:
40. Martin Koch AUT 121,0 108,7
48. Severin Freund GER 126,5 101,2

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