Abschiedsdrama: Sturzpilotin Lindsey Vonn fährt Abfahrt

Lindsey Vonn will noch einmal auf die Zähne beißen.
Lindsey Vonns Super-G endete im Fangnetz. Doch die Amerikanerin gibt nicht auf.

Man kann Lindsey Vonn vieles vorwerfen, aber eines definitiv nicht: mangelnden Kampfgeist.

Auch wenn sie mit Schienen an beiden Knien fahren muss, weil die Gelenke so ramponiert sind;

auch wenn sie derzeit mehr humpelt als geht;

und auch wenn sie im WM-Super-G von Åre ihrer Unfallstatistik den x-ten Crash hinzugefügt hat:

Ihre Karriere wird die 34-jährige Amerikanerin zwar vier Siege vor dem Weltcup-Rekord von Ingemar Stenmark (86) beenden. Aber der Sturz vom Dienstag wird sie nicht davon abhalten, auch in der WM-Abfahrt von Åre am Sonntag wieder aus dem Starthaus zu fahren.

Ein letztes Mal.

„ Ich hatte die richtige Linie, aber dieser Sprung hatte eine kleine Nase und meine Skier haben abgehoben, vielleicht habe ich auch ander falschen Stelle Druck gegeben, ich weiß es nicht“, analysierte Vonn. „Dann bin ich wieder im Netz gelegen. Ich bin zu alt für den Scheiß.“

Immerhin: „Meine Knie sind so wie vor dem Rennen, mein Nacken wird mir wohl wehtun, auch die Rippen. Aber an sich ist alles gut, und Sonntag wird ein toller Tag.“

Leben am Limit

Klar ist: Auch in ihrem letzten Rennen wird Lindsey Vonn noch einmal an ihre Grenze gehen – oder auch darüber hinaus. „Ich kann immer noch gewinnen, schreibt mich nicht ab“, warnt sie. Doch inzwischen ist auch dem schon sieben Mal operierten Superstar klar: „Abfahrt ist kein gesunder Sport. Aber ich stelle mich diesem Risiko.“

Einen schönen Abschied wünscht ihr ihre Thronfolgerin Mikaela Shiffrin, die wohl bald einmal Lindsey Vonns Rekorde eliminiert haben wird, wenn sie so weitermacht. „Dieser Sturz war am Rande der Katastrophe. Ich war so glücklich und erleichtert, dass sie wieder aufstehen konnte. Sie hat den Weg gebahnt für die nächste Generation. Wir alle haben ihr viel zu verdanken.“

Kommentare