Der lange Schatten der WM in Oslo

APA11065628 - 20012013 - SEEFELD - ÖSTERREICH: ZU APA TEXT-SI - Bernhard Gruber (AUT) beim Trainingssprung auf der Toni Seelos-Schanze beim Einzelbewerb der Nordischen Kombinierer am Sonntag, 20. Jänner 2013, in Seefeld. APA-FOTO: BARBARA GINDL
Noch einen Monat bis zur WM. Wie ist es um die Form der Adler und Kombinierer bestellt?

Man soll dann aufhören, wenn es am Schönsten ist.

Wenn es nach diesem bekannten Sinnspruch geht, dann dürfte Ernst Vettori heute wohl nicht mehr Sportdirektor des ÖSV sein. Denn eine Nordische WM wie jene 2011 in Oslo wird Vettori in seiner Amtszeit wahrscheinlich nur mehr schwer erleben. Gleich zehn Medaillen haben die Skispringer und Kombinierer damals erobert, allein sieben in Gold.

Schnee von vorgestern. Einen Monat vor der Weltmeisterschaft in Val di Fiemme (20. Februar bis 3. März) scheint ein glänzendes Déjà-vu unwahrscheinlich, wenn nicht überhaupt unmöglich. Das weiß auch Ernst Vettori, der die grandiose goldene Medaillenausbeute von Oslo auch als historischen Sportmoment einordnet. „Solche Erfolge wie damals sind ja im Grunde nicht normal und dürfen auch nicht als selbstverständlich gesehen werden“, sagt der Sportchef.

Eine Bestandsaufnahme einen Monat vor der Weltmeisterschaft.

Skispringen Die Nummer 1 im Weltcup? Ein Österreicher. Der Tourneesieger? Ein Österreicher. Die Nummer 1 im Nationencup? No, na: auch Österreich. Auf den ersten Blick sieht alles nach einem perfekten WM-Winter aus, doch so dominant wie in vergangenen Saisonen sind die ÖSV-Adler heuer nicht. Nur der Tiroler Tournee-Sieger und Weltcup-Leader Gregor Schlierenzauer präsentierte sich bisher im Dauer-Hoch, während seine Kollegen zuletzt aus der gewohnten Umlaufbahn geworfen wurden. Ein weiteres Handicap: Mit Daniela Iraschko (Knie-Operation) fehlt in Val di Fiemme die Weltmeisterin.

Kombination Zwei Mal Gold mit dem Team, eine Einzelmedaille – das war 2011 in Oslo die glänzende Ausbeute der Kombinierer. In Val di Fiemme wird es für die ÖSV-Athleten ungleich schwieriger. Mit Gottwald und Kreiner haben zwei Doppelweltmeister die Karriere beendet, dazu ist Mario Stechers WM-Start (Knie-OP) fraglich. Ohne den Oldie ist Bernhard Gruber derzeit der einzige österreichische Kombinierer, der um die vorderen Plätze mitspringen bzw. -laufen kann. Beim Heimweltcup in Seefeld war Gruber gestern als Fünfter der einzige Österreicher unter den Top 15.

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