Weltcup-Slalom am Semmering: Shiffrin ist nicht zu schlagen
Shiffrin kam, lag zurück, ließ ein Tor versetzen - und war am Ende einfach die Schnellste
Fünfter Weltcup-Slalom der Saison, zum fünften Mal heißt die Siegerin Mikaela Shiffrin. Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang rollte sie das Podium von Zwischenrang 4 von hinten auf und ließ Halbzeitführende Camille Rast 9 Hundertstel hinter sich. Dritte am Semmering wurde die Albanerin Lara Colturi.
„Heute war es wirklich schwierig. Ich musste den allerbesten Run auspacken“, sagte Shiffrin.
ÖSV-Läuferinnen auf den Plätzen 4 und 5
Zwei Österreicherinnen reihten sich direkt hinter dem Podium ein. Katharina Liensberger wurde Vierte, Katharina Truppe erreichte Platz fünf. Die Kärntnerin Truppe hatte eine besondere Freude mit ihrer Leistung. Beide Läufe gelangen ihr gut, nur im zweiten im oberen Teil passierte ein Fehler. „Ich bin schon auch ein bisschen stolz auf mich“, sagte sie über die Tagesleistung, aber auch über ihre Konstanz in der aktuellen Saison. Zum neuerlichen Shiffrin-Sieg meinte sie: Die Konkurrenz komme dem US-Star immer näher. „Aber irgendwann knacken wir sie!“
Katharina Liensberger haderte nicht mit dem vierten Platz, sondern zeigte sich entspannt. „Knapp ist es sich nicht für das Podium ausgegangen, aber ich bin zufrieden mit dem vierten Platz“, sagte die Vorarlbergerin.
Natalie Falch beeindruckte
Besondere Freude hatte die Tirolerin Natalie Falch, die sich mit Startnummer 56 als 20. für den zweiten Durchgang qualifizierte, um dann mit einem spektakulären zweiten Lauf neun Plätze gut zu machen. Die 21-Jährige verpasste nur knapp die Top 10 und erzielte mit Rang 11 ihr bisher bestes Weltcupergebnis und war überglücklich. „Ich hatte nach Gurgl so eine Wut, ich will nicht mehr einfach nur runterkommen“, sagte sie. Mit Rang 13 schaffte es zudem Katharina Gallhuber in die Top 15.
Diskussionen um versetztes Tor
Für Aufregung sorgte der französische Kurssetzer während der Besichtigung zum zweiten Lauf, weil er – auf Anraten von Mikaela Shiffrin – kurzfristig ein Tor versetzte. „Es wäre zu gefährlich für die Läuferinnen gewesen“, sagte Shiffrin nach dem Rennen. „Es war eine verwirrende Passage“, erzählte Gallhuber, „die wurde dann vereinfacht“, sagte sie. Es habe die Aufgabe für alle leichter gemacht, sagte sie unaufgeregt.
Die eine oder andere Fahrerin hatte mit der Piste zu kämpfen, die teils Löcher, Spuren und Unberechenbarkeiten aufwies – vor allem im ersten Lauf. Die Pistenarbeiter hatten alle Hände voll zu tun nach den weihnachtlichen Schneefällen am Zauberberg.
Doch die insgesamt gut 15.000 Zuschauer von Samstag und Sonntag bewiesen, dass das zweijährliche Stelldichein im Osten seinen Zuspruch hat. „Die Stimmung zeigt, dass wir, wenn wir im Großraum Wien, im urbanen Raum, so etwas anbieten, auf großes Interesse stoßen“, resümierte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober. „Gott sei Dank ist ein bisschen Schnee gekommen, auch wenn das dann viel Arbeit war. Aber das macht es noch einmal schöner.“ 2026 ist Pause am Semmering. Die nächsten Rennen sollen hier 2027 stattfinden.
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