Die Bilanz des Frauen-Slaloms in Levi: "Das war wirklich übel"
Die Rentier-Herde von Mikaela Shiffrin bekommt schon wieder Verstärkung
Die größte Herausforderung wartete auf Mikaela Shiffrin erst nach dem Rennen. Die US-Amerikanerin musste einen passenden Namen für das Rentier aussuchen, das sie für ihren Sieg im Slalom von Levi erhielt.
Und das ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, immerhin ist Mikaela Shiffrin schon stolze Besitzerin einer achtköpfigen Rentier-Herde: Rudolph, Sven, Mr. Gru, Ingemar, Sunny, Lorax, Grogu und Rori.
„Gebt mir ein bisschen Zeit“, bat Shiffrin und versicherte: „ihr werdet den Namen des Rentiers dann bald auf Instagram erfahren.“
Welche Erkenntnisse hat der erste Slalom in dieser Saison gebracht?
- One-Woman-Show am Lieblingsort
Laufbestzeit in beiden Durchgängen, 1,66 Sekunden Vorsprung, eine beneidenswerte Frühform – Mikaela Shiffrin zog in Levi bei ihrem 102. Weltcupsieg eine One-Woman-Show ab.
„Ich habe es richtig genossen“, sagte die 30-Jährige nach ihrem neunten Triumph in Lappland. An keinem Weltcuport hat Shiffrin öfter gewonnen.
Von der ewigen Weltcup-Bestmarke ist die Rekordfrau aber noch weit entfernt. US-Teamkollegin Lindsey Vonn fuhr allein in Lake Louise 18 Weltcupsiege ein.
Katharina Liensberger war in Levi als Zehnte die beste Österreicherin
- Das Mittelmaß aller Dinge
Rang 10 durch Katharina Liensberger und die Plätze 16 durch Katharina Truppe und Katharina Huber – die Österreicherinnen waren im ersten Saisonslalom das Mittelmaß aller Dinge.
Bei der Analyse gingen die ÖSV-Läuferinnen selbstkritisch um: Liensberger beklagte „fehlende Entschlossenheit“, Truppe ging mit sich härter ins Gericht. „Das war wirklich übel.“
Beim nächsten Slalom am Sonntag in Hochgurgl dürfen die Österreicherinnen immerhin Heimvorteil genießen.
Die Deutsche Emma Aicher bejubelte ihren ersten Podestplatz im Slalom
- Die letzte Allrounderin im Weltcup
Emma Aicher wird über kurz oder lang den Gesamtweltcup gewinnen. Mit dieser Prophezeiung lehnt man sich nicht weit aus dem Fenster. Die 22-jährige Deutsche ist die einzige Läuferin, die in allen Disziplinen an den Start geht – und so nebenbei überall konkurrenzfähig ist.
In Levi fuhr Emma Aicher mit Rang drei den ersten Podestplatz im Slalom ein. Im Super-G und in der Abfahrt hat die junge Deutsche schon Weltcupsiege gefeiert.
- Erste Slalom-Weltcuppunkte für Ungarn
So einseitig der Frauen-Slalom in Levi verlief, so vielschichtig war das Endklassement: Läuferinnen aus 15 Nationen schafften es in den 2. Durchgang, Zita Toth aus Budapest holte mit Rang 25 die ersten Weltcuppunkte einer ungarischen Slalomläuferin.
Franziska Gritsch kommt nicht in Fahrt
- Unter ferner fuhren
38. in Sölden, 56. in Levi – Franziska Gritsch empfiehlt sich nicht unbedingt für weitere Einsätze im Weltcup.
Die Ötztalerin, die dem ÖSV den Rücken gekehrt hat und solo trainiert, muss in den nächsten drei Technikrennen abliefern, sonst wird sie den Startplatz für eine junge ÖSV-Läuferin räumen müssen.
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