Sensation beim Slalom in Madonna: Ein Bulgare gewinnt den Klassiker
Woran erkennt man, dass Nachtslalom in Madonna di Campiglio ist? Richtig! Alberto Tomba steht im Zielraum im Flutlicht – mit Sonnenbrille. Der dreifache Madonna-Sieger, mittlerweile 58 Jahre alt, sah einen Bulgaren zum Sieg fahren. Albert Popov gewann sein erstes Rennen im Weltcup vor dem Schweizer Loic Meillard und dem Kroaten Samuel Kollega.
"Das ist es, wofür man ein Leben lang trainiert", sagte der nur 1,64 Meter große Popov. "Das beste Gefühl, das ich mir nur vorstellen kann. Ich hoffe, dass das viele Kinder gesehen haben, die auch Skifahren wollen." Popov ist der erste Sieger eines Weltcup-Rennens aus Bulgarien seit Petar Popangelov vor auf dem Tag genau 45 Jahren.
Der nach dem ersten Lauf überlegen führende Norweger Atle Lie McGrath stürzte im zweiten Lauf, den Sieg vor Augen.
Manuel Feller schnell - aber ausgefallen
Nach schwachem Saisonstart mit vier Ausfällen in Serie kam Manuel Feller wieder nicht ins Ziel. Der Slalom-Gesamtsieger zeigte einmal mehr, dass er ein schneller Mann ist und war auf dem Weg zu einem Top-Platz. Kurz vor dem Ziel fiel er aber aus. „Ich habe alles daran gesetzt, um um das Podium mitzureden“, sagte Feller. „Ich habe den Ski voll auf Biegung und auf einmal hat sich der Druck aufgelöst. Das ist schwierig zu analysieren.“
Somit wurde Fabio Gstrein als Zehnter der beste Österreicher. „Mittendrin habe ich Zeit verloren“, sagte Gstrein schon nach seinem ersten Lauf. „Bei mir ist es so: Wenn es sich gut anfühlt, ist es nicht schnell.“
Unmittelbar hinter Gstrein landete Johannes Strolz. Zurückgefallen im zweiten Lauf sind Dominik Raschner und Adrian Pertl.
Marco Schwarz hatte sich viel vorgenommen für Madonna. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte er hier seinen bisher letzten Sieg gefeiert. Sechs Tage später riss das Kreuzband und der Traum vom Gesamtweltcup war geplatzt. Nun ist Schwarz wiedder zurück – doch viel Rennpraxis konnte er nicht sammeln: Einfädler nach wenigen Toren. Enttäuscht saß er danach im Zielbereich.
"Eingefädelt habe ich, dann bin ich rausgefahren. Das ist sehr, sehr bitter", sagte Schwarz im Anschluss. "Es will nicht so richtig laufen. Aber es hilft kein Jammern. Ich muss dranbleiben, weiterarbeiten und mir das Vertrauen wieder erarbeiten, vielleicht auch erzwingen. Im Training läuft es okay. Da bin ich nicht bei den Schnellsten dabei, aber ich bin zufrieden mit dem Prozess, wie es läuft."
Ebenso früh beendet war das Rennen für den Franzosen Clement Noel. Der Slalom-Olympiasieger von Peking 2022 rutschte an einem Tor vorbei. Auch der Österreicher Joshua Sturm erreichte nicht das Ziel.
Adelboden-Riesentorlauf erst am Sonntag
Beim Weltcup der Männer in Adelboden werden wegen der Wetterprognose die Rennen getauscht. Der Slalom findet demnach bereits am Samstag, der Riesentorlauf nun am Sonntag statt (jeweils 10.30/13.30 Uhr). Das teilte die FIS am Mittwoch mit.
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