US-Skistar Mikaela Shiffrin: "Ich will das unbedingt wieder haben"

Mikaela Shiffrin beim Media Day von Atomic.
Auch nach ihrem 100. Weltcupsieg ist der Ehrgeiz von US-Skistar Mikaela Shiffrin (30) ungebrochen. Manuel Feller ist hingegen angeschlagen.

Zusammenfassung

  • Mikaela Shiffrin bleibt trotz ihres 100. Weltcupsiegs ehrgeizig und strebt weitere Erfolge an.
  • Shiffrin fokussiert sich in der neuen Saison besonders auf den Riesentorlauf und will auch im Super-G starten, aber keine Abfahrten bestreiten.
  • Manuel Feller ist wegen Rückenproblemen für den Weltcupauftakt fraglich, Aleksander Aamodt Kilde fehlt weiterhin verletzt.

Falls die Konkurrentinnen von Mikaela Shiffrin darauf gehofft haben sollten, dass die US-Amerikanerin langsam den Erfolgshunger und die Lust am Gewinnen verloren haben könnte, dann werden sie ihre jüngsten Aussagen nicht gerne vernommen haben. Die beste Skiläuferin der Geschichte wirkt nämlich alles andere als amtsmüde oder ausgelaugt.

Der lange angepeilte 100. Weltcupsieg, den Shiffrin im Februar im Slalom in Sestriere gefeiert hat, war für die 30-Jährige nicht mehr als ein Etappenziel auf ihrer leidenschaftlichen Mission, immer neue Superlative zu setzen. „Ich weiß, wie es sich anfühlt, erfolgreich zu sein. Ich will das wieder haben. Das will ich mehr als alles andere“, sagte Shiffrin beim Atomic-Media-Day am Donnerstag in Salzburg.

14 Jahre sind mittlerweile vergangen, seit die US-Amerikanerin im Alter von 15 ihr Debüt im Weltcup gegeben hat. Seither führt sie ein Leben in der Erfolgsspur, und das wirklich Bemerkenswerte dabei ist: Shiffrin hat sich in all den Wintern praktisch keine Schwächephase geleistet, sie war auch nie schwerer verletzt. „Ich genieße dieses Leben so.“

Perfektionistin

Shiffrins Drang nach Perfektion scheint mit Fortdauer ihrer Karriere sogar noch größer geworden zu sein. Die achtfache Weltmeisterin ist sich nicht zu schade, im Training oft stundenlang an der Materialabstimmung zu feilen, „um noch besser zu werden. Das wird auch niemals langweilig. Im Gegenteil: Die Verbesserungen und Fortschritte machen mich glücklich.“

In der Vorbereitung auf den neuen Weltcup-Winter, der in zwei Wochen in Sölden (25./26.10.) startet, legte Mikaela Shiffrin ihr Hauptaugenmerk auf den Riesentorlauf. Der Konkurrenz sollte jedenfalls schon jetzt Angst und Bang’ werden. Denn die fünffache Gesamtweltcupsiegerin hat laut eigenen Aussagen enorme Fortschritte gemacht.

„Ich fühle mich im Riesentorlauf viel stärker als im letzten Winter“, verrät der US-Skistar, der heuer nach zwei Saisonen ohne Speedrennen auch im Super-G wieder durchstarten will. „Aber Abfahrten werde ich keine bestreiten.“ Trotzdem ist eine Mikaela Shiffrin, die in drei Disziplinen an den Start geht, zwangsläufig die Topfavoritin auf den Sieg im Gesamtweltcup.

Vorbild Vonn?

Fragen nach ihrem Karriereende weicht die Seriensiegerin gekonnt aus. Ob Milano-Cortina 2026 ihre letzten Winterspiele sein werden, wurde die US-Amerikanerin am Donnerstag gefragt. Die 30-Jährige druckste lange herum, ehe sie sich zu einem „ich kann es nicht sagen“ durchrang. Nur eines wollte Mikaela Shiffrin festhalten. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich wie Lindsey Vonn mit 40 noch fahren werde.“

Viel hängt wohl auch davon ab, welchen Verlauf die Karriere ihres Lebensgefährten Aleksander Aamodt Kilde nimmt. Der Norweger ist seit einem schweren Sturz im Jänner 2024 in Wengen kein Rennen mehr gefahren. Nach Komplikationen bei der Schulter-OP (Krankenhauskeim) kann Kilde seinen linken Arm noch immer kaum in die Höhe heben. „Es wird besser. Aber in Sölden werde ich sicher nicht starten“, sagte Kilde.

Sorgenkind

Auch hinter dem Antreten von Manuel Feller steht seit dieser Woche ein Fragezeichen: Der Tiroler Routinier wird wieder einmal von Rückenproblemen geplagt und musste am Montag sogar infiltriert werden. Der ÖSV wird in der kommenden Woche in Sölden in der internen Qualifikation die letzten Startplätze für den Weltcupauftakt ausfahren.

Kommentare