Hansdotter gewinnt Slalom in Lienz, ein ÖSV-Duo jubelt

Am Dienstag untersagte die Tiroler Landesregierung aufgrund der Trockenheit den Gebrauch von Böllern und Raketen, und so blieb das letzte legale Privatfeuerwerk in Lienz zwei Kärntnerinnen vorbehalten. Carmen Thalmann, dank ihres Wohnorts Berg im Drautal Lokalmatadorin, erreichte bei ihrem sechsten Start in der Osttiroler Metropole erstmals den zweiten Durchgang. Damit war dieser Slalom-Dienstag für die 26-Jährige aber längst nicht zu Ende, denn als Vierte verbuchte die talentierte Hobbykickerin das bislang beste Resultat ihrer Karriere.

"Jetzt sind wir Freunde, Lienz und ich", sagte also die strahlende Bergerin, deren Fanklub wie von ihr erhofft nur mit nacktem Oberkörper feierte. Großen Anteil hatten Umstellungen am Material: "Das war ein Riesenschritt in die richtige Richtung."

Die Fahrt aufs Podest blieb ihr freilich verwehrt: Die Schwedin Frida Hansdotter feierte ihren dritten Weltcupsieg und baute die Führung in der Disziplinwertung aus, dahinter jubelte die Schweizerin Wendy Holdener über den ersten Podestplatz seit zwei Jahren. Und Dritte wurde die erstaunliche Slowakin Petra Vlhova, die ihren Sieg von Åre bestätigte.

Aufwärtstrend

Thalmanns Zimmerkollegin Katharina Truppe, die für die gute Laune im Kärntner Duo sorgt, setzte derweil ihren Weg nach oben mit einer beeindruckenden Fahrt im ersten Lauf fort: Mit Startnummer 29 flitzte die 19-Jährige aus Latschach bei Finkenstein zur neuntbesten Zeit; nach den Rängen 14 im zweiten Slalom von Aspen und 13 in Åre mehr als nur ein Leistungsnachweis. "Wir Kärntner halten halt z’samm’", sagte Truppe lachend, "Carmen und ich pushen uns gegenseitig." Sehr nervös sei sie gewesen: "Ich bin ja generell immer nervös, aber dieses Mal hat mich die Atmosphäre anscheinend gepusht." Am Ende wurde es Platz neun, "das ist deutlich über meinen Erwartungen". Es sei gesagt: Truppe absolvierte in Lienz erst ihren 13. Weltcup-Start.

229 Weltcups mehr hat Michaela Kirchgasser, die bei Halbzeit Zweite war – und im Finale nach einem Fahrfehler ausschied. Danach wartete sie mit einer Überraschung auf: 2016 wird geheiratet. Nach außen hin wird sich freilich wenig ändern, denn Freund Sebastian heißt ebenfalls Kirchgasser, und den bereits mehrfach vom Autor dieser Zeilen vorgebrachten Vorschlag, einen Doppelnamen zu wählen, lehnte die Braut in spe bislang stets ab.

Nun geht es für die Ski-Damen in die Neujahrspause, die am 5. Jänner mit einem weiteren Slalom in Santa Caterina Valfurva endet.

Endstand: