Saalbach-Hinterglemm geht ins Rennen um Alpin-WM

Matthias Mayer & Co. werden 2023 möglicherweise in der Heimat um WM-Medaillen fahren.
Der bekannte Salzburger Wintersportort erhält vom ÖSV den Vorzug gegenüber St. Anton.

Im Hauptquartier des Österreichischen Skiverbandes in Innsbruck herrschte ziemlich dicke Luft. Aber nicht etwa die Abstimmung über den nächsten heimischen Ski-WM-Bewerber war schuld daran, dass es im großen Sitzungsraum am Nachmittag so heiß herging. Die nervtötenden Nebengeräusche vom Vergnügungspark vor den Toren des Verbandsgebäudes waren es, die die Teilnehmer der außerordentlichen Präsidentenkonferenz so ins Schwitzen brachten.

Zumindest den ÖSV-Oberen bleibt der große Rummel nach ihrer mehrstündigen Sitzung bei geschlossenen Fenstern und gefühlten 45 Grad im Sitzungszimmer erspart. Mit 6:3-Stimmen entschieden sich die Landespräsidenten für eine Kandidatur von Saalbach, den Austragungsort von 1991 – und gegen St.Anton, den Veranstalter aus dem Jahre 2001.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung war auch eine mündliche Vereinbarung aus der Vergangenheit. Als Schladming seinerzeit den Zuschlag für die Ski-WM 2013 erhielt, hatten sich die ÖSV-Landespräsidenten darauf verständigt, bei einer künftigen Bewerbung einen Salzburger Vertreter ins Rennen zu schicken.

Präsident Peter Schröcksnadel, der selbst kein Stimmrecht hatte, sprach daher von einem „Sieg der Gerechtigkeit. Salzburg wartet immerhin schon seit 1991 auf eine WM.“

Ähnlich sieht es der Salzburger Präsident Bartl Gensbichler, für den eine WM im Heimatort Saalbach eine Herzensangelegenheit ist. „Tirol veranstaltet die Biathlon-WM und die Nordische WM, man muss auch andere Bundesländer bedienen.“

Eine Ski-WM in Saalbach ist freilich noch Schnee von übermorgen. Der früheste Termin wäre 2023, „aber da werden wir keine Chance haben, da sind die Franzosen an der Reihe. 2025 ist realistischer“, weiß Schröcksnadel.

Rauswurf

Der Präsident wurde dieser Tage wieder von der Causa Fenninger eingeholt. Zur Erinnerung: eine vertrauliche Email von Fenninger, die bei der Sportwoche gelandet war, hatte das Tamtam ausgelöst. Nach Ermittlungen der Kriminalpolizei hat der langjährige ÖSV-Buchhalter das Dokument versandt. Schröcksnadel warf den hochrangigen Mitarbeiter hochkant raus. „Aber wir suchen weiter. Ich will noch wissen, woher er die Mail überhaupt hatte.“

Kommentare