ÖSV-Damen mit nur einem Sieg in Weihnachtspause

Kathrin Zettel, 13. im Riesenslalom von Val d'Isere: "Ich habe viel mehr erwartet."
Vor allem im Riesentorlauf ist vieles derzeit noch "Stückwerk".

Nur wenige Tage nach dem durchschlagenden Slalom-Erfolg von Courchevel haben Österreichs Technikdamen im letzten Rennen vor Weihnachten einen Dämpfer erlitten. Nur Anna Fenninger kam im Riesentorlauf von Val d'Isere als Siebente in die Top Ten, statt des erhofften Podestplatzes nahmen die ÖSV-Damen ein Päckchen Enttäuschung mit auf den Heimweg.

Nur ein Sieg steht damit nach 13 von insgesamt 34 Einzelbewerben zu Buche, das klingt nach Verbesserungsbedarf. Speziell in der Kerndisziplin Riesentorlauf. Ein einziger Podestplatz durch Rang zwei von Zettel beim Saisonauftakt in Sölden ist eine magere Ausbeute. Auch die Niederösterreicherin verließ nach dem Rückfall auf Platz 13 enttäuscht den WM-Ort 2009 und gab zu. "Ich habe viel mehr erwartet."

Frischer Wind

Der neue Damenchef Jürgen Kriechbaum hat viel frischen Wind in die Mannschaft gebracht. Vor allem im Speed-Bereich ist dies zu spüren und wurde zuletzt durch Platz drei der 21-jährigen Cornelia Hütter in der Abfahrt von Val d'Isere bestätigt. Im Slalom erinnerten die ÖSV-Damen zuletzt in Courchevel mit sieben Fahrerinnen in den Top 13 sogar an die ganz großen und erfolgreichen Zeiten. Nur im Riesentorlauf klemmt es derzeit noch etwas.

"Da passt es noch nicht so zusammen wie im Slalom. Vieles ist noch Stückwerk", analysierte Kriechbaum noch in Frankreich. Dass er nicht zufrieden war, lag auf der Hand. "Einfach weil ich weiß, dass sie mehr können", wiederholte der Oberösterreicher, was er schon nach dem ebenfalls enttäuschenden Rennen in Beaver Creek gesagt hatte. Kriechbaum ist aber überzeugt: "Es sind nur Kleinigkeiten, die fehlen."

Hundertstel-Pech

Fenninger kämpfte nach dem Rennen in Val d'Isere in der ersten Enttäuschung mit den Tränen. Die Salzburgerin pflegt einen ähnlichen Stil wie die derzeit dominierende Liechtensteinerin Tina Weirather, trotzdem hat es für Österreichs Sportlerin des Jahres im Olympiawinter noch nicht für ganz oben gereicht. Ganz im Gegenteil. Fenninger lieferte in den jüngsten drei Rennen mit den Plätzen 8 (RTL von St. Moritz) sowie 11 (Abfahrt) und 7 (RTL) jeweils in Val d'Isere ihre bisher "schwächsten" Saisonergebnisse ab.

Das ist zwar Jammern auf hohem Niveau, aber die erfolgsverwöhnte Fenninger gab trotz ihres Hundertstelpechs zu: "Es wäre viel mehr drin gewesen. Derzeit fehlt einfach das Spielerische".

Über Weihnachten will die Salzburgerin nun im Kreis der Familie ausspannen. Sie hoffe dabei, "viel Energie zu bekommen." Der nächste Riesentorlauf steigt in Lienz und für die österreichischen "Silvesterrennen" ist Fenninger geradezu "Spezialistin". Sie hat 2011 in Lienz und 2012 am Semmering gewonnen. Jeweils an einem 28. Dezember. Auch diesmal geht der Riesentorlauf dort am 28.12. in Szene, das ist schon diesen Samstag.

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