Mikaela Shiffrin: "Ich habe mich gefragt, ob es das wert ist"

Mikaela Shiffrin: "Ich habe mich gefragt, ob es das wert ist"
Nach dem Tod ihres Vaters dachte die beste Skifahrerin der Gegenwart ernsthaft über einen Rücktritt nach.

Mikaela Shiffrin stellte sich nach dem Tod ihres Vaters die Sinnfrage. Rücktritt? „Nicht im klassischen Sinn. Aber ich habe mich schon gefragt, ob es das wert ist, so viel von Zuhause weg zu sein“, sagte die US-Doppelolympiasiegerin Dienstag bei einem virtuellen Medientreffen ihres Ausrüsters Atomic. „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit meinem Vater gehabt. Der Sport, den ich so gerne ausübe, bringt mich aber weg von den Menschen, die ich liebe.“

Shiffrins Vater Jeff war vergangene Februar mit 65 Jahren zu Hause in Colorado verstorben, während seine Tochter Rennen in Europa fuhr. Die dreifache Gesamtweltcupsiegerin unterbrach daraufhin die Saison und musste am Ende ihre vierte große Kugel in Folge kampflos abgeben, weil die Weltcupsaison wegen Corona abgebrochen wurde, als Shiffrin im März in Aare auf die Rennpisten zurückkehren wollte.

Es sei schwer zu sagen, was sie von ihrer nunmehrigen Rückkehr in den Weltcup erwarten könne. „Vieles fühlt sich so neu an, als ob ich gestern auf die Welt gekommen wäre“, sagte die 25-jährige Ausnahmerennfahrerin, die in den vergangenen acht Jahren 66 Weltcuprennen sowie 10 WM- und Olympiamedaillen gewonnen hat und auf der Tour stets von Mutter Eileen begleitet wird.
Sölden, wo nächste Woche die neue Weltcupsaison traditionell mit einem Riesentorlauf beginnt, würde hoffentlich viele Fragen beantworten, so Shiffrin. „Ich denke nicht, dass mein Vater gewollt hätte, dass ich aufhöre. Aber klar ist, dass ich ohne meine Mum definitiv nicht mehr hier wäre.“

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