Lara Gut gewinnt Super-G in Cortina

Stantastisch Gut Didier“, postete ein eidgenössischer Sportfreak am frühen Sonntagnachmittag auf Facebook. Chronologisch richtiger wäre natürlich „Gut Stantastisch Didier“ gewesen, denn die Tessinerin sorgte für den ersten Schweizer Erfolg des Tages. Sei’s drum.

Es war jedenfalls eines der schwierigsten Rennen dieses Winters, das da in Gestalt des letzten Super-Gs vor den Olympischen Spielen ausgetragen wurde: Der Nordwind stürmte die Tofana entlang und trieb ein garstiges Spiel mit den Damen in Cortina d’Ampezzo, dazu hatte Tina Mazes nicht mehr ganz neuer Trainer Mauro Pini einen kniffligen Kurs in den Schnee gerammt.

Das Resultat: 19 Ausfälle bei 55 Starterinnen, ein kapitaler Sturz von Super-G-Olympiasiegerin Andrea Fischbacher, die durch eine Bö beschleunigt durch ein Außentor ins Fangnetz flog, aber mit dem Schrecken davonkam. Gleichwohl wird die Salzburgerin ihren Titel kaum verteidigen können, nachdem sie in der bisherigen Saison in ihrer einstigen Spezialdisziplin kein brauchbares Ergebnis zustande gebracht hat (17., 34., 23., zwei Ausfälle). Ihr Cheftrainer Jürgen Kriechbaum zeigte Mitleid: „Es war so unfair. Normalerweise hätte sie abschwingen müssen, aber sie hat weitergekämpft.“

Dafür hat sich Nicole Schmidhofer mit dem zwölften Platz nachhaltig ins Gespräch gebracht, zumal die Steirerin auch in den Abfahrten von Cortina ihren Formanstieg dokumentiert hat; sie dürfte neben Anna Fenninger, Elisabeth Görgl und Nicole Hosp im Zeichen der Ringe starten.

Wieder ganz oben

Den Sieg im letzten der vier Speed-Rennen von Cortina holte Mauro Pinis früherer Schützling Lara Gut: Die Schweizerin blieb beim fünften Saisonerfolg zwölf Hundertstelsekunden vor der Liechtensteinerin Tina Weirather und 61 vor der deutschen Gesamtweltcupführenden Maria Höfl-Riesch, die 290 Weltcuppunkte aus Venetien mitnimmt.

Tina Maze, in der Abfahrt am Vortag noch Siegerin, zog in der Windlotterie nicht den Hauptgewinn und reihte sich als Fünfte unmittelbar vor der besten Österreicherin – Elisabeth Görgl – ein. Anna Fenninger wurde Achte, was insofern ein Problem ist, als der Rückstand der Salzburgerin im Super-G-Weltcup auf die Führende Lara Gut nun schon 71 Punkte beträgt – und es ist nur noch ein Bewerb beim Finale in Lenzerheide zu fahren. Heißt: Gut dürfte dann nicht punkten, Fenninger müsste mindestens Zweite werden.

Ausgeschieden: u.a. Lotte Smiseth Sejersted (NOR), Jessica Lindell-Vikarby (SWE), Viktoria Rebensburg (GER), Dominique Gisin (SUI), Stefanie Köhle (AUT), Andrea Fischbacher (AUT), Carolina Ruiz Castillo (ESP), Corinne Suter (SUI), Ramona Siebenhofer (AUT), Johanna Schnarf (ITA)

Disziplinwertung: Super-G

Gesamtweltcup

Der Sonntag der Schweizer: