Erster Saisonsieg von Tina Maze

Tina Maze siegte in Cortina.
Die Slowenin gewinnt die Abfahrt in Cortina. Die beste Österreicherin wird Fünfte.

Irgendwann hat es ja passieren müssen, nach allem, was Tina Maze in den letzten Wochen, ja Monaten versucht hat – zuletzt, im Vorfeld der Rennen in Altenmarkt-Zauchensee, holte die Slowenin gar einen neuen Trainer in ihr Privatteam: den Schweizer Mauro Pini, der einst Lara Gut vom Tessiner Mädchen zur Weltklasse-Alpinen geformt hatte und nun Walter Ronconi ersetzte.

Tina Maze jedenfalls ist zurück, die 30-Jährige gewann am Samstag die zweite Abfahrt in Cortina d’Ampezzo, und sie tat das auf eindrucksvolle Art – mit jenem Stil, der sie im letzten Winter zur Gesamtweltcupsiegerin mit Rekordpunktezahl gemacht hatte.

„Es war eine harte Zeit mit viel Leiden“, sagte die Slowenin, die so lange ihr Gefühl für Skier und Schnee vermisst hatte. Da war der enorme Rummel beim Saisonauftakt in Sölden, der ihr Energie genommen hatte, „und wenn du die nicht hast, macht der Berg seine Späße mit dir.“ Sicher, Maze, die ihre Sensibilität zuweilen hinter der Maske einer Diva versteckt, „wusste, dass ich schnell fahren kann“ – doch welchen Hebel sie auch umlegte, der erhoffte Durchbruch blieb aus. „Wir haben auf diesen perfekten Lauf gewartet und gewartet und gewartet“, sagte sie – seit Samstag ist diese Zeit vorbei.

Podest verfehlt

Für die Österreicherinnen reichte es nach dem Super-G-Sieg von Elisabeth Görgl am Freitag sowie Platz drei von Nicole Schmidhofer in der ersten Abfahrt am Samstag nicht zu einer Fahrt aufs Podium. Olympia-Fixstarterin Anna Fenninger brachte sich mit einem kapitalen Fehler nach zwölf Fahrsekunden um jede Chance und wurde als beste Fünfte, Olympia-Fixstarterin Görgl kämpfte 24 Stunden nach ihrem Sturz am Samstag mit der Linie und einem großen blauen Fleck am Oberschenkel.

So war es erneut an der Steirerin Schmidhofer, sich mit einem neunten Platz nachhaltig für das olympische Abfahrtsteam ins Gespräch zu bringen. Nach unruhiger Nacht („ich hab’ sehr schlecht geschlafen“) war die 24-Jährige am Samstagvormittag hellwach: „Die Trainer haben mich in den letzten drei Wochen wieder aufgebaut, jetzt hab’ ich das Gespür wieder gefunden.“

Mit ihren Leistungen könnte die Lachtalerin ihre Landsfrau Cornelia Hütter statt zur Russland-Reisenden zur Fernsehzuschauerin machen: Die 21-Jährige hat seit Platz sieben in Lake Louise und Platz drei in Val d’Isère nichts mehr nachlegen können – Ausfall, 23. und 17.

In Sachen Nicole Hosp hingegen spricht die Vielseitigkeit für die Tirolerin, die in Super-G und Superkombi gesetzt ist, zudem wohl das Slalom-Team komplettieren dürfte – und damit im Gegensatz zu den Spezialistinnen das Kontingent der ÖSV-Damen nicht belastet. In den Abfahrten von Cortina wurde sie nach zwei ziemlichen Hoppalas freilich nur 39. und 19.

Damen-Abfahrt in Cortina - Endstand
1. Tina Maze (SLO) 1:37,79 Min.
2. Marianne Kaufmann-Abderhalden (SUI) 1:38,06 +0,27
3. Tina Weirather (LIE) 1:38,17 +0,38
4. Maria Höfl-Riesch (GER) 1:38,33 +0,54
5. Stacey Cook ( USA) 1:38,35 +0,56
. Anna Fenninger (AUT) 1:38,35 +0,56
7. Julia Mancuso (USA) 1:38,42 +0,63
8. Dominique Gisin (SUI) 1:38,46 +0,67
9. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:38,52 +0,73
10. Lara Gut (SUI) 1:38,58 +0,79
11. Andrea Fischbacher (AUT) 1:38,65 +0,86
12. Lotte Smiseth Sejersted (NOR) 1:38,66 +0,87
13. Johanna Schnarf (ITA) 1:38,67 +0,88
14. Elisabeth Görgl (AUT) 1:38,70 +0,91
15. Kajsa Kling (SWE) 1:38,78 +0,99
16. Verena Stuffer (ITA) 1:38,79 +1,00
17. Cornelia Hütter (AUT) 1:38,92 +1,13
18. Regina Sterz (AUT) 1:38,93 +1,14
19. Nicole Hosp (AUT) 1:39,02 +1,23
20. Viktoria Rebensburg (GER) 1:39,06 +1,27
21. Carolina Ruiz Castillo ( ESP) 1:39,10 +1,31
22. Nadja Jnglin-Kamer (SUI) 1:39,15 +1,36
23. Stefanie Moser (AUT) 1:39,20 +1,41
24. Fränzi Aufdenblatten (SUI) 1:39,21 +1,42
25. Daniela Merighetti (ITA) 1:39,32 +1,53
26. Nadia Fanchini (ITA) 1:39,43 +1,64
. Leanne Smith (USA) 1:39,43 +1,64
28. Marusa Ferk (SLO) 1:39,47 +1,68
29. Jacqueline Wiles (USA) 1:39,50 +1,71
30. Marie Marchand-Arvier (FRA) 1:39,59 +1,80
Weiter:
39. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:40,65 +2,86
40. Stefanie Köhle (AUT) 1:40,72 +2,93
44. Stephanie Venier (AUT) 1:40,93 +3,14

Gesamtweltcup
1. Maria Höfl-Riesch (GER) 1011
2. Tina Weirather (LIE) 863
3. Anna Fenninger (AUT) 839
4. Tina Maze (SLO) 709
5. Lara Gut (SUI) 696
6. Mikaela Shiffrin (USA) 614
7. Marie-Michele Gagnon (CAN) 453
8. Elisabeth Görgl (AUT) 449
9. Nicole Hosp (AUT) 417
10. Marianne Kaufmann-Abderhalden (SUI) 399
11. Dominique Gisin (SUI) 393
12. Maria Pietilä-Holmner (SWE) 373
13. Jessica Lindell-Vikarby (SWE) 363
14. Kajsa Kling (SWE) 326
15. Kathrin Zettel (AUT) 319

Abfahrtsweltcup
1. Maria Höfl-Riesch (GER) 475
2. Tina Weirather (LIE) 400
3. Marianne Kaufmann-Abderhalden (SUI) 389
4. Anna Fenninger (AUT) 344
5. Tina Maze (SLO) 333
6. Lara Gut (SUI) 252
7. Elisabeth Görgl (AUT) 204
8. Elena Fanchini (ITA) 189
9. Dominique Gisin (SUI) 179
10. Cornelia Hütter (AUT) 143
11. Stacey Cook (USA) 133
12. Kajsa Kling (SWE) 132
13. Nicole Schmidhofer (AUT) 130
14. Julia Mancuso (USA) 121
15. Regina Sterz (AUT) 114

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