Wengen-Kombi an Muffat-Jeandet, Kriechmayr schied aus

Der Oberösterreicher, der nach der Abfahrt vorne lag, scheitert im Slalom nach wenigen Toren.

Wie schon in Bormio ist Matthias Mayer auch in Wengen bester Österreicher der Alpinen Kombination geworden. Der Kärntner verpasste am Freitag als Achter das Podest nur um 0,22 Sekunden. Der Tagessieg und gleichzeitig Debüt-Erfolg im Weltcup ging an den Franzosen Victor Muffat-Jeandet, der sich vor Pawel Trichischew (RUS/0,96) und Peter Fill (1,15) durchsetzte. Der Südtiroler gewann die Kugel.

Der nach der Abfahrt führende Oberösterreicher Vincent Kriechmayr schied wie ein knappes Dutzend weitere Läufer im Torlauf aus. Pokalverteidiger Alexis Pinturault, der den zuvor einzigen Saisonbewerb in Bormio gewonnen hatte, und der im Gesamtweltcup führende Marcel Hirscher ließen die Kombi aus.

Kugel für Fill

Fill holte die nach nur zwei Bewerben offerierte Kugel mit 140 Punkten vor dem Norweger Kjetil Jansrud (110), der Freitag Vierter wurde, und Muffat-Jeandet (105). Mayer landete auf Rang sieben der Disziplinwertung. "Sicher hat sie nicht den gleichen Stellenwert wie die Abfahrtskugeln. Aber wenn die Kinder groß sind, kann ich ihnen drei Kugeln zeigen. Ich muss ja nicht dazusagen, dass ich eine mit nur zwei Rennen gewonnen habe", hatte Fill die Wertigkeit des Auslaufmodells Kombi im Blick. Sie verschwindet ab 2020 aus den Kalendern.

"Ich muss mich runterkämpfen, mehr kann ich nicht tun", hatte Speedspezialist Kriechmayr vor dem Slalom gemeint, bei dem er letztlich nur wenige Tore weit kam. "Ich bin mit dem Becken ein bisschen zu tief gewesen, dann hat es mich ausgehoben, dann war ich weg", schilderte er den Ausfall. "Es ist auch für die Slalomfahrer ein schwerer Hang, aber das ist keine Ausrede. Ich habe auch Slalom trainiert, und die Konkurrenz hat es auch geschafft."

Nach Platz sechs in Bormio landete Mayer abermals in den Top Ten. "Zwei Zehntel hinter dem Dritten, das ist okay. Das Podest wäre auf jeden Fall drinnen gewesen. Ist ein bisschen schade. Auch, dass der Vincent ausgeschieden ist", meinte der Abfahrts-Olympiasieger. Die Piste verlangte den Läufern alles ab. "Der Schnee ist sehr weich, es ist ein richtiges Wandl und teilweise sind so Schläge drinnen. Schwierig zu fahren, für uns Abfahrer noch mehr." Nach der Abfahrt hatte Mayer die achtbeste Zeit stehen, das Brüggli-S hatte er im Speed-Teilbewerb nicht richtig erwischt, will dies im Spezialrennen am Samstag bessermachen.

Da er nicht unter den besten 30 der Abfahrt war (40./+2,97), musste Marco Schwarz hintennachfahren, katapultierte sich aber mit der viertbesten Slalomzeit noch auf Rang zwölf nach vorne, 2,21 hinter dem Sieger. "Die Piste hat ziemlich nachgelassen, für das bin ich im Slalom sehr zufrieden. Die Steigerung in der Abfahrt war gut, ich habe mich voll reingehängt", sagte der Kärntner.

Reichelt verzichtete auf Slalom

Platz 15 gab es für Romed Baumann (2,38), der schon in der Abfahrt mit 1,56 Sekunden Rückstand auf Kriechmayr zu viel verloren hatte. "Muffat-Jeandet ist eine sehr gute Abfahrt gefahren, er hat die Startnummer gnadenlos ausgenützt", sagte Baumann. Im Slalom haderte er selbst auch mit dem Untergrund.

Frederic Berthold kam auf Rang 16 (2,51). Otmar Striedinger und der Abfahrtzweite Hannes Reichelt traten zum Slalom nicht an. "Ich habe aus dem Fehler der letzten Woche gelernt, wo ich zu viele Riesentorlaufläufe gemacht habe, ich habe danach nicht trainieren können. Der Slalom geht doch auch ziemlich auf den Körper", begründete der Salzburger den Verzicht.

Endstand:

Gesamt Abfahrt Slalom

1.

Victor Muffat-Jeandet (FRA)

2:35,29

Min.

1:46,21

49,08

2.

Pawel Trichischew (RUS)

2:36,25

+00,96

1:46,25

50,00

3.

Peter Fill (ITA)

2:36,44

+01,15

1:44,42

52,02

4.

Kjetil Jansrud (NOR)

2:36,45

+01,16

1:44,73

51,72

5.

Dominik Paris (ITA)

2:36,47

+01,18

1:44,40

52,07

6.

Mauro Caviezel (SUI)

2:36,52

+01,23

1:45,22

51,30

7.

Justin Murisier (SUI)

2:36,59

+01,30

1:46,03

50,56

8.

Matthias Mayer (AUT)

2:36,66

+01,37

1:44,78

51,88

9.

Bryce Bennett ( USA)

2:36,74

+01,45

1:45,09

51,65

10.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

2:36,79

+01,50

1:44,66

52,13

11.

Ted Ligety (USA)

2:37,46

+02,17

1:46,34

51,12

12.

Marco Schwarz (AUT)

2:37,50

+02,21

1:46,63

50,87

13.

Thomas Mermillod Blondin (FRA)

2:37,59

+02,30

1:46,20

51,39

14.

Thomas Dreßen (GER)

2:37,64

+02,35

1:45,91

51,73

15.

Romed Baumann (AUT)

2:37,67

+02,38

1:45,22

52,45

16.

Frederic Berthold (AUT)

2:37,80

+02,51

1:46,28

51,52

17.

Broderick Thompson (CAN)

2:37,86

+02,57

1:46,19

51,67

18.

Ryan Cochran-Siegle (USA)

2:37,88

+02,59

1:45,04

52,84

19.

Jared Goldberg (USA)

2:37,93

+02,64

1:45,16

52,77

20.

Emanuele Buzzi (ITA)

2:38,27

+02,98

1:45,84

52,43

21.

Nils Mani (SUI)

2:38,42

+03,13

1:45,48

52,94

22.

Riccardo Tonetti (ITA)

2:38,96

+03,67

1:47,15

51,81

23.

Björnar Neteland (NOR)

2:39,48

+04,19

1:47,20

52,28

24.

Felix Monsen (SWE)

2:39,56

+04,27

1:46,36

53,20

25.

Andreas Romar (FIN)

2:39,58

+04,29

1:45,54

54,04

26.

Martin Cater (SLO)

2:39,65

+04,36

1:45,18

54,47

27.

Klemen Kosi (SLO)

2:40,10

+04,81

1:46,51

53,59

28.

Miha Hrobat (SLO)

2:40,50

+05,21

1:46,51

53,99

29.

Ryo Sugai (JPN)

2:40,67

+05,38

1:48,10

52,57

30.

Ondrej Berndt (CZE)

2:40,71

+05,42

1:47,94

52,77

Ausgeschieden im Slalom u.a.: Vincent Kriechmayr (AUT), Luca Aerni (SUI), Maxence Muzaton (FRA), Christof Innerhofer (ITA), Gian Luca Barandun, Gilles Roulin, Stefan Rogentin, Marc Gisin (alle SUI)

Nicht gestartet im Slalom u.a: Hannes Reichelt (AUT), Otmar Striedinger (AUT), Josef Ferstl (GER), Mattia Cassa (ITA)

Ausgeschieden in der Abfahrt: Stian Saugestad (NOR), Jeffrey Read (CAN)

Nicht gestartet in der Abfahrt: Adrien Theaux (FRA)

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