Brem ist wieder einmal auf einem langen Weg

Eva-Maria Brem kennt sich aus mit Comebacks und weiß, wie viel Zeit nötig sein kann.
Die Riesenslalom-Weltcupsiegerin der Saison 2015/’16 braucht vor allem Zeit und Geduld.

Wenn es jemanden gibt, der weiß, wie wichtig Geduld sein kann, dann dürfte es im Team der österreichischen Ski-Damen wohl Eva-Maria Brem sein. Der heute 29-Jährigen war einst eine große Zukunft vorhergesagt worden, nachdem sie zwischen 2006 und 2008 gleich vier Bronzemedaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften eingefahren hatte und bereits 2007 im Weltcup-Riesenslalom von Panorama (USA) auf den fünften Platz gekommen war. Doch es sollte zwei Jahre dauern, bis sie dieses Ergebnis bestätigen konnte – und nur wenige Wochen nach Platz sieben bei Olympia in Vancouver erlitt die junge Dame aus Münster in Tirol einen Schien- und Wadenbeinbruch.

Bei der Ski-WM 2013 und bei Olympia 2014 musste Brem zuschauen. Das hatte freilich auch sein Gutes, denn plötzlich konnte die Tirolerin befreit durch die Tore düsen: Am 6. März 2014 landete sie in Åre (Schweden) erstmals auf dem Podest eines Weltcup-Riesenslaloms. Und in dieser Tonart ging es weiter – in der Folgesaison gewann die Tirolerin die kleine Kristallkugel und wurde zu Österreichs Sportlerin des Jahres 2016 gewählt.

Doch im November folgte der zweite Schien- und Wadenbeinbruch, und nun muss sich die Hobby-Taucherin selbst wieder an die Oberfläche befördern. Platz 27 in Killington, Platz 30 in Courchevel, "das ist vom Ergebnis her nicht, was ich mir vorgestellt habe", gestand Brem. "Ich muss mich auf so einer unruhigen Piste halt auch trauen – und für meinen Haxen ist das auch nicht das Beste."

"Sie hat im Training schon gezeigt, dass sie wieder dabei sein kann, aber bei schwierigen Bedingungen wie am Dienstag ist das eine ganz andere Geschichte", erklärte ihr Cheftrainer Jürgen Kriechbaum.

Eva-Maria Brem weiß: "Jetzt gilt es, herauszufinden, woran es liegt – und dann daran zu arbeiten."

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