Slalom in Garmisch-Partenkirchen: Kristoffersen siegt, Feller 3.
Chinesischer Betonschnee war gestern, bayerische Frühlingspiste ist die Gegenwart für die besten Slalom-Fahrer der Welt: Nach zwölf Jahren Pause wird an diesem Wochenende wieder am Gudiberg zu Garmisch-Partenkirchen um Weltcuppunkte gecarvt, und auf gesalzener Strecke neben der Olympiaschanze holte am Samstag der Norweger Henrik Kristoffersen seinen ersten Slalom-Sieg seit dem 31. Jänner 2021, in diesem Winter ist es sein zweiter Erfolg nach dem Riesenslalom von Alta Badia.
Olympia hatte Kristoffersen schwer enttäuscht und medaillenlos verlassen, entsprechend schrie er sich die Erleichterung aus dem Leib, als er im Ziel angekommen war. „Das Material funktioniert, und das Skifahren funktioniert auch wieder", sagte Kristoffersen, der im siebenten Saisonslalom nun der siebente Sieger ist. 14 Hundertstel langsamer war der Schweizer Loïc Meillard, und dahinter bestätigten zwei Österreicher ihren Status als Mitglieder der Weltklasse.
In Topform
Manuel Feller präsentierte sich nach Corona-Quarantäne vor und zwei Ausfällen bei Olympia wieder in Topform und wurde mit 51 Hundertsteln Rückstand Dritter. „Wenn ich auf das ganze Jahr schaue, bin ich lieber im Rennen um eine Kristallkugel dabei als nur in einem Rennen wie bei Olympia", erklärte der Tiroler. „Wobei ich natürlich schon gern eine Medaille mitgenommen hätte."
Der Vorarlberger Olympia-Silbermedaillengewinner Johannes Strolz testete das Limit aus und stand im Finale kurz vor dem Ausfall, rettete sich aber akrobatisch und konnte mit Platz 4 (+0,76) den nächsten Erfolg verbuchen. „Ich nehm' diesen vierten Platz sehr gern, ich bin sehr zufrieden mit der Leistung heute und hoffe, dass ich am Sonntag noch einmal so etwas zeigen kann", sagte der 29-Jährige. „Ich wusste, dass ich viel riskieren muss, und mit meinen drei Medaillen fällt es mir auch sehr leicht."
Für Michael Matt war der neunte Rang immerhin ein kleiner Fortschritt: „Ich hab’s mir leider nicht ganz zugetraut, die Skier laufen zu lassen“, sagte der Tiroler.
Marco Schwarz hingegen fügte seiner Formsuche ein weiteres Kapitel hinzu, Platz 16 (+1,72) ist das Ergebnis der Tatsache, dass der Kärntner seine liebe Mühe hatte, sich auf die Bedingungen einzustellen.
Schwierige Bedingungen
Wie schwierig diese waren, zeigten auch die Ausfälle zweier Norweger: Sowohl Weltmeister und Madonna-di-Campiglio-Sieger Sebastian Foss-Solevåg als auch Wengen-Sieger Lucas Braathen fädelten im ersten Lauf ein. Olympiasieger Clément Noël schied im zweiten Lauf aus. Und der so talentierte Schwede Kristoffer Jakobsen fügte seiner schwarzen Serie den sechsten Ausfall in Folge hinzu.
Doch was ist das schon im Vergleich zu Tanguy Nef? Der Schweizer hatte bei Halbzeit erstmals geführt - und schied ebenfalls im Finale aus.
Ausgeschieden im 1. Durchgang: u. a. Dominik Raschner, Simon Rueland (beide AUT), Sebastian Foss-Solevåg, Lucas Braathen (beide NOR), Marc Rochat (SUI), Simon Maurberger (ITA)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Tanguy Nef, Sandro Simonet, Luca Aerni (alle SUI), Clément Noël (FRA), Kristoffer Jakobsen (SWE), Alexander Choroschilow (RUS)
Gesamtwertung (26/37):
1. Marco Odermatt (SUI) 1200 2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 825 3. Matthias Mayer (AUT) 692 4. Beat Feuz (SUI) 579 5. Vincent Kriechmayr (AUT) 564 6. Henrik Kristoffersen (NOR) 559 7. Manuel Feller (AUT) 506 8. Dominik Paris (ITA) 446 9. Alexis Pinturault (FRA) 427 10. Loic Meillard (SUI) 403 14. Daniel Hemetsberger (AUT) 270 17. Max Franz (AUT) 246Slalom Männer (7/10):
1. Lucas Braathen (NOR) 257 2. Henrik Kristoffersen (NOR) 256 3. Loic Meillard (SUI) 247 4. Manuel Feller (AUT) 245 5. Daniel Yule (SUI) 223 6. Sebastian Foss-Solevåg (NOR) 220 7. Linus Straßer (GER) 218 8. Johannes Strolz (AUT) 195 9. David Ryding (GBR) 182 10. Alex Vinatzer (ITA) 180 11. Clément Noël (FRA) 177 12. Giuliano Razzoli (ITA) 164 13. Tommaso Sala (ITA) 158 14. Kristoffer Jakobsen (SWE) 140 15. Atle Lie McGrath (NOR) 138 18. Michael Matt (AUT) 114 20. Marco Schwarz (AUT) 101Mannschaft Männer (26):
1. Österreich 4.060 2. Schweiz 3.928 3. Norwegen 2.553 4. Italien 1.976 5. Frankreich 1.668
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