Schock für ÖSV: Olympia-Aus für Goldfavoritin Kramer

SKI-JUMPING-WORLD
Skisprung-Ass Sara Marita Kramer gab erneut einen positiven Covid-Test ab und wurde von der Liste gestrichen: "Fühle nur Leere."

Die erhoffte glückliche Wendung in der Causa Sara Marita Kramer ist ausgeblieben: Die überlegene Weltcup-Führende und sechsfache Saisonsiegerin, die am Samstag in Willingen (GER) positiv auf das Coronavirus getestet wurde, gab in Salzburg einen weiteren positiven PCR-Test ab.

"Diese Entscheidung ist alles andere als leicht. Sara tut mir persönlich sehr leid. Aber ihr CT-Wert ist leider aktuell so gering, dass eine planmäßige Einreise nach China (mit einem geforderten CT-Wert über 35) unmöglich erscheint. Wir müssen sie deshalb schweren Herzens von der Olympia-Nennliste streichen. Sara war zuletzt in Top-Form und wäre für Peking unbestritten unsere größte Medaillenhoffnung gewesen", meint Mario Stecher, beim Österreichischen Skiverband sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination.

Sie habe dafür "keine Worte, keine Gefühle, nur Leere", schreibt Kramer in einem langen Instagram-Post. Mehrere Jahre habe sie sich auf die Olympischen Spiele vorbereitet. "Ich habe so viel Energie und Zeit investiert, um meine Träume wahr zu machen. Jetzt fühlt es sich so an, als ob meine Träume in einem Tag verschwunden sind."

Schock für ÖSV: Olympia-Aus für Goldfavoritin Kramer

Bei Großereignissen will es für die aktuell beste Skispringerin der Welt weiterhin nicht klappen. Als Favoritin beider WM-Einzelbewerbe in Oberstdorf war die Salzburgerin im Vorjahr an einer Jury-Entscheidung bzw. ihren Nerven gescheitert. Damals erhielt sie jeweils "Blech", nun muss sie als sechsfache Saisonsiegerin überhaupt zuschauen.

Selbst wenn Kramer am Mittwoch schon negativ sein sollte, geht es sich mit einem Einsatz im Einzel aufgrund der Einreisebestimmungen nicht mehr aus. Infolge eines positiven Testergebnisses sind vier aufeinanderfolgende negative PCR-Testergebnisse im zeitlichen Abstand von mindestens 24 Stunden erforderlich.

Lisa Eder profitiert

Kramer, die wenige Tage vor dem geplanten China-Hinflug das erste Springen von Willingen am vergangenen Samstag gewonnen hatte, wurde am selben Tag positiv getestet und hatte isoliert von ihren - allesamt negativ getesteten - Teamkolleginnen die Heimreise angetreten. Kramer und alle Beteiligten klammerten sich dabei noch an den dünnen Strohhalm, ein zunächst "hoher Ct-Wert" nämlich, aufgrund dessen ein Antreten bei Olympia noch nicht aufgegeben worden war.

Anstelle von Kramer wird das ÖOC – in Abstimmung mit dem ÖSV - Lisa Eder (20, SK Saalfelden/S) nachnominieren. Für den Wechsel bedarf es noch einer Genehmigung durch das Internationale Olympische Komitee.

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