Schlierenzauers Rekordjagd

Schlierenzauers Rekordjagd
Der Überflieger bei den ÖSV-Adlern hat viele Bestmarken im Visier.

Früher oder später wird der Tag kommen, an dem Gregor Schlierenzauer der König der Lüfte sein wird. Tendenz eher früher. Denn nach seinem jüngsten Erfolg in Lillehammer fehlen dem Skispringer nur mehr sechs Siege, um die Nummer eins Matti Nykänen (46 Weltcupsiege) in der Bestenliste zu überflügeln. "Ich mache mir da keinen Druck", sagt der 22-jährige Tiroler, "ich habe gelernt, dass gewisse Dinge passieren müssen."

Bei einem Seriensieger wie Gregor Schlierenzauer, der in seiner Karriere bisher im Schnitt jeden Winter sieben Springen gewonnen hat und in jedem zweiten Bewerb auf dem Stockerl gelandet ist (!), ist es freilich nicht unwahrscheinlich, dass er den Rekord noch in dieser Saison knackt.

Und dann? Was dann? Gregor Schlierenzauer gibt zu, dass er sich selbst auch schon diese Frage gestellt hat. "Es kann schon sein, dass man dann in ein kleines Loch fällt", glaubt der Tiroler Superstar. Seinen Hauptwohnsitz auf Wolke sieben wird er aber wohl so schnell nicht aufgeben müssen.

Offene Rechnung

Denn die Bestmarke von Matti Nykänen ist längst nicht das einzige Karriereziel, das der Stubaier noch ansteuert: "Olympiagold fehlt mir ja auch noch", erklärt Schlierenzauer. Und auch der Weltrekord im Skifliegen hat es dem 22-Jährigen seit jeher angetan.

Mit der Schanze in Kuusamo, dem nächsten Weltcup-Schauplatz (Freitag, Samstag), hat der Tiroler ebenfalls noch eine Rechnung zu begleichen: Denn Kuusamo ist noch immer ein weißer Fleck auf der Landkarte des Überfliegers, der sonst im Weltcup auf nahezu allen Schanzen bereits einen Sieg gelandet hat.

"Kuusamo ist immer ein wenig unberechenbar", weiß Cheftrainer Alexander Pointner. Er ist nach dem verpatzten Saisonstart – Andreas Kofler wurde im Mixed-Bewerb disqualifiziert – erleichtert über Schlierenzauers Sieg und die Weltcup-Gesamtführung von Thomas Morgenstern. "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt."

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