Resultat schlecht, Erkenntnisse gut

Marcel Hirscher verpasste das Finale.
Marcel Hirscher verpasste die Qualifikation für den zweiten Slalom-Durchgang von Val d’Isère.

Das ist dem Mister Zuverlässig aus Annaberg auch schon lange nicht mehr passiert: Marcel Hirscher verpasste die Qualifikation für den zweiten Slalom-Durchgang von Val d’Isère – 1,71 Sekunden fehlten dem 24-Jährigen, um im Finale der besten 30 starten zu dürfen.

Zuletzt war das am 27. Jänner 2009 in Schladming so gewesen. Dass seine Serie von 13 Podestplätzen in Weltcup-Technikrennen und 23 Bewerben ohne Ausfall nun zu Ende ist, das war Hirscher aber gar nicht einmal so unrecht: „Jetzt hört endlich mal diese depperte Frage nach den Serien auf“, sagte der Salzburger und grinste.

Ein paar Zentimeter oberhalb des Grinsens leuchtete Hirscher rot – er hatte schon in den ersten Toren eine Kippstange auf die Nase bekommen, dadurch war die Brille verrutscht und der Gesamtweltcup-Titelverteidiger aus dem Konzept gebracht. „Da bin ich ins Straucheln gekommen, und das war’s.“ Er verpasste ein Tor, stieg zurück und fuhr mit 4,02 Sekunden Rückstand auf den Schnellsten in diesem Bereich (Manfred Pranger!) durch die erste Lichtschranke.

Aufholjagd

Den Weg zur zweiten Zwischenzeit bewältigte der Annaberger, nun im Bereich des physikalisch und körperlich Machbaren unterwegs, als Schnellster, um nach einem weiteren Fehler auf Platz 42 zu landen – dem letzten. Das Resümee? „Das Skifahren passt, der Speed passt, ich war sehr agil und hab’ mich richtig auf den Hang eingestellt.“ Kleine Einschränkung: „Ich war fast ein bissl zu aggressiv am Anfang, da wäre wohl die feinere Klinge gefragt gewesen.“

Verpasst also die Chance, im Gesamtweltcup weiter Boden gutzumachen, nachdem der führende Norweger Aksel Lund Svindal nicht am Spezialslalom teilnimmt und Ted Ligety aus den USA wie Hirscher einen Salto Nullo (=Platz 39) produzierte.

Was bleibt von diesem Wochenende in Savoyen? „Ein gutes Gefühl nach dem Sieg im Riesenslalom am Samstag“, sagt Hirscher, „das war ein cooler Erfolg. Und ein vom Ergebnis her schlechter Sonntag mit guten Erkenntnissen.“ Sprach’s, setzte sich ins Auto und wurde bald darauf zum Hirsch-Air: Nach Hause ging’s nämlich dann mit dem Flugzeug.

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