Premiere des "Nordic Combined Triple"

Seefeld feiert die Premiere des "Nordic Combined Triple".
Drei Bewerbe an drei Wettkampftagen bringen doppelte Weltcuppunke und 100.000 Euro Gesamtpreisgeld.

Die Skispringer haben seit mehr als 60 Jahren ihre Vierschanzentournee, die Langläufer seit einem Jahrzehnt die prestigeträchtige Tour de Ski. Nur den Nordischen Kombinierern fehlte jahrelang ein Highlight abseits von Weltmeisterschaften und Olympia.

Mit dem ersten Triple in Seefeld sollen nun auch die Kombinierer ihren Klassiker bekommen. Der dreitägige Bewerb (Freitag bis Sonntag) ist ein Pilotprojekt, und kein geringer als Peter Schröcksnadel fungiert als Geburtshelfer und Ideengeber dieser neuen Wettkampfserie, die nicht von ungefähr in Seefeld ihre Premiere erlebt: Einerseits ist der Tiroler Weltcuport in Kombinierer-Kreisen äußerst beliebt, andererseits ist das Triple für Seefeld eine willkommene Gelegenheit, um die Kandidatur für die Nordische WM 2019 zu forcieren und zu präsentieren.

Harte drei Tage

Auf die Kombinierer wartet jedenfalls eine Anstrengung der ungewohnten Art. Denn drei Wettkämpfe binnen 72 Stunden sind die Athleten normalerweise nicht gewohnt. „Man muss sich die Kräfte gut einteilen und nach den Rennen immer richtig regenerieren“, meint Bernhard Gruber. Denn das Zusatzpreisgeld in Höhe von 10.000 Euro winkt nur dem Gesamtsieger des neuen Triple-Bewerbs, der am Freitag mit einem Sprint (1 Sprung, 5 Kilometer Langlauf) beginnt. Am Samstag im klassischen Rennen (1 Sprung, 10 km Langlauf) sind dann nur noch die besten 50 dabei, am Sonntag über die Langdistanz (2 Sprünge, 15 km Langlauf) nur noch die Top 30. Der Gesamtsieger erhält 200 Weltcuppunkte.

Der zweimalige Seefeld-Sieger Mario Stecher ist begeistert vom neuen Format. "Eine super Idee. Es ist sehr wichtig, dass man versucht, die Sportart für die Zuseher so interessant, wie möglich zu machen, da sind auch von Zeit zu Zeit Anpassungen nötig", meinte Stecher.

Österreicher im Aufwind

Premiere des "Nordic Combined Triple"
APA16071000-2 - 14122013 - RAMSAU - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Mario Stecher (AUT) im Rahmen des Weltcup Team Sprints in der Nordischen kombination in Ramsau am Dachstein am Samstag, 14. Dezember 2013. APA-FOTO: EXPA/ JFK
Der Wahltiroler ist aber mit gemischten Gefühlen nach Seefeld gekommen. Er hat sich dort schon dreimal verletzt, zuletzt vor einem Jahr am Knie. "Ich habe mit der Schanze kein Naheverhältnis, sie hat mich schon ein paar Mal abgeworfen. Aber natürlich ist es einer der letzten Wettkämpfe vor Olympia und für uns Österreicher neben Ramsau das Highlight im Weltcup", so Stecher. Der Vizeweltmeister hat bisher einen zwölften Platz als bestes Saisonergebnis vorzuweisen und gab an, dass ihm derzeit noch "ein paar Prozent" fehlen.

Insgesamt hat sich das ÖSV-Team zuletzt aber in deutlich besserer Form präsentiert, zu favorisieren sind aber die Norweger um Mikko Kokslien, Weltcupspitzenreiter Eric Frenzel und Jason Lamy Chappuis (FRA).

Freitag: Prolog (1 Durchgang Normalschanze, 13.00 Uhr; Langlauf 5 km, 15.30)

Samstag: Gundersen-Bewerb mit den Top 50 des Vortages (1 Durchgang Normalschanze, 13.30; Langlauf 10 km, 15.15)

Sonntag: Finale mit den Top 30 des Vortages (2 Durchgänge Normalschanze, 12.30; Langlauf 15 km, 15.45)

ÖSV-Aufgebot (12): Wilhelm Denifl, Christoph Bieler, Bernhard Gruber, Mario Stecher, Mario Seidl, Tobias Kammerlander, Tomaz Druml, Harald Lemmerer, Lukas Klapfer, Marco Pichlmayer, Philipp Orter, Sepp Schneider

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