Noch 100 Tage bis Sotschi

Unter Druck: Bis zum 7. Februar bleibt noch viel zu tun.
Erstmals werden mehr als 100 Österreicher bei Winterspielen sporteln.

Zumindest mit dem Wetter haben die Verantwortlichen der ersten Olympischen Spiele in Russland Glück: Auch gestern schien die Sonne, am Start der Herren-Abfahrt in Rosa Chutor herrschten auf rund 2000 Metern Höhe plus zehn Grad, 19 waren es im Olympiapark am Schwarzen Meer. Und Präsident Wladimir Putin versuchte, den internationalen Aufschrei ob der russischen Gesetzgebung in Sachen Homosexuellen-Propaganda zu beruhigen: „Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass sich Athleten, Fans und Gäste bei den Olympischen Spielen wohlfühlen, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft oder der sexuellen Ausrichtung.“

Da wollte auch Thomas Bach, der neue Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), nicht nachstehen. „Ich bin überzeugt, dass Sotschi Spiele auf hohem Niveau ausrichten wird“, sagte der Deutsche, als er am Dienstag mit Putin den neuen Hauptbahnhof der südrussischen Stadt eröffnete.

Rekordfeld

120 bis 130 Österreicher werden ab dem 7. Februar 2014 im Westkaukasus sporteln, das ist einerseits der Tatsache geschuldet, dass sich das Eishockey-Team qualifizieren konnte, andererseits aber auch der Ausweitung des Programms um gleich zwölf Bewerbe (Damen-Skispringen, Ski-Halfpipe Damen und Herren, Ski- und Snowboard-Slopestyle Damen und Herren, Snowboard-Parallelslalom Damen und Herren, Biathlon-Mixed-Staffel, Teambewerbe in Rodeln und Eiskunstlauf).

Noch 100 Tage bis Sotschi
Bisher hielten die 2002er-Winterspiele von Salt Lake City (USA) den österreichischen Teilnehmer-Rekord, damals holten 98 Athleten drei Mal Gold, vier Mal Silber und zehn Mal Bronze. 2010 in Vancouver erreichten 81 Österreicher vier Goldene sowie je sechs Silberne und Bronzene.

Rekordkosten

Bleibt die große Frage, ob denn nun wirklich alles fertig sein wird, bis das olympische Feuer im Olympiastadion am 7. Februar entzündet wird. Dimitri Kosak, der Vize-Ministerpräsident Russlands, ist überzeugt davon: „Bis 25. Dezember werden alle Sportstätten ihrer Bestimmung übergeben sein.“ Und Staus werde es „im Prinzip“ keine geben, was angesichts der gegenwärtigen Situation mit Smog, Feinstaub und dröhnenden Maschinen irgendwie schwer vorstellbar ist.

Plausibel ist es schon: Das IOC hat sich wie zuletzt schon eigene Fahrspuren zusichern lassen, die ausschließlich Akkreditierten zur Verfügung stehen, zudem gibt’s eine neue Schnellbahn, summa summarum kosten die Spiele 37,5 Milliarden Euro.

Und ziemlich sicher wird der Baustellendreck im Februar 2014 kaum zu sehen sein – im letzten Winter kämpften Vorarlberger Seilbahnbauer auf ihrer Baustelle mit 1,40 Meter Neuschnee. Der war in nur 24 Stunden gefallen ...

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