ÖSV-Kader: Für eine Weltcup-Gesamtsiegerin ist im Nationalteam kein Platz

Biathlet Felix Leitner gehört nicht mehr dem ÖSV-Kader an, Skispringerin Sara Marita Kramer ist nur mehr A-Kader-Mitglied, Ski-Ass Lukas Feurstein fuhr mit seinem Weltcupsieg ins Nationalteam
Die offizielle Kadereinteilung des ÖSV wird jedes Frühjahr mit Spannung erwartet. Denn diese Auflistung sämtlicher Athleten und Sparten spiegelt auch die Leistungen im vergangenen Winter wider.
Auch diesmal gibt's wieder prominente Auf- und Absteiger. Athleten, die degradiert wurden oder durchgestartet sind.
Die Kaderrichtlinien werden vom ÖSV jede Saison angepasst und sind von Sportart zu Sportart verschieden. Im Ski-Alpin gelten folgende Kriterien, um den Nationalteam-Status zu haben.
- Top 15 in der Weltrangliste
- WM-oder Olympia-Medaille im letzten Winter (ausgenommen Team-Parallelbewerb oder Team-Kombi)
- drei Podestplätze im letzten Winter
Bei "Grenzfällen" erfolgt ein Expertenurteil durch die Trainer und die Sportliche Leitung.
10 Männer, 9 Frauen
Im Alpin-Team 2024/25 gehörten jeweils neun Frauen und Männer dem Nationalteam an. 2025/'26 sind 10 Herren und 9 Frauen. Neu im Herren-Nationalteam ist Lukas Feurstein, der Vorarlberger verhinderte mit seinem Erfolg beim Super-G in Sun Valley auf den letzten Abdruck einen Weltcupwinter ohne Sieg für die ÖSV-Herren. Auch sein Cousin Patrick Feurstein stieg ins Nationalteam auf.
Doppel-Olympiasieger Johannes Strolz gehört derweil nicht mehr dem Nationalteam an.

Franziska Gritsch scheint in keinem Kader mehr auf
Kein Weltcupstartplatz für Gritsch
Ein Spezialfall bei den Frauen ist Franziska Gritsch. Die Ötztalerin hatte bereits in der Saison 2023/'24 dem ÖSV den Rücken gekehrt und fortan solo mit ihrem Privatcoach trainiert.
In der Saison 2024/'25 war Gritsch zumindest auf dem Papier noch A-Kader-Angehörige. Im Kaderverzeichnis 2025/'26 taucht der Name Gritsch nicht mehr auf, weil die Allrounderin in den Weltranglisten aus den Top 30 gerutscht ist. Gritsch hat keinen Startplatz mehr im Weltcup und muss darauf hoffen, sich in internen Qualifikationen aufzudrängen.
Bei den Skispringern gelang Maximilian Ortner der Sprung ins Nationalteam. Der 22-jährige Kärntner war der Senkrechtstarter des vergangenen Winters. In seiner ersten Saison etablierte sich Ortner gleich an der Weltspitze und landete sogar zwei Mal auf dem Podium.
Im Lager der Skispringerinnen wurde eine ehemalige Überfliegerin in den A-Kader degradiert. Sara Marita Kramer gewann in der Saison 2021/'22 den Gesamtweltcup und dominierte das Frauen-Skispringen.
Seither zeigte die Formkurve der 23-Jährigen nach unten. Die vergangene Saison musste Kramer wegen einer Gürtelrose sogar vorzeitig beenden.
Kein Platz für Junioren-Weltmeister
Ganz trist sieht es bei den Biathleten aus: Wie schon im vergangenen Winter gibt es keinen männlichen Biathleten, der die sportlichen Kriterien für das Nationalteam erfüllt. Mit Lisa-Theresa Hauser schaffte zumindest eine Biathletin die Aufnahme ins Nationalteam.
Felix Leitner (28) gehört derweil überhaupt keinem ÖSV-Kader mehr an. Der dreifache Junioren-Weltmeister steht nun schon seit einigen Jahren völlig neben der Spur und trainiert privat.
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