Österreichs größte Hoffnung steht im Tor

APA7531576-2 - 12042012 - FELDKIRCH - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Eishockey-Testspiel im Rahmen der "Euro Hockey Challenge" zwischen Österreich und Schweiz am Donnerstag, 12. April 2012, in Feldbach. Im Bild: Österreichs Tormann Bernhard Starkbaum. APA-FOTO: DIETMAR STIPLOVSEK
Der Wiener Bernhard Starkbaum ist Torhüter eines schwedischen Spitzenklubs.

28.991 Einwohner hat Örnsköldsvik, eine kleine Stadt im nördlichen Schweden. Ein Hafen, ein paar Industriebetriebe und ein Klub namens MODO Hockey machten Örnsköldsvik über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Als Ausbildungsstätte von NHL-Stars ist MODO sogar in Nordamerika ein Begriff. Peter Forsberg, die Sedin-Zwillinge Daniel und Henrik sowie Markus Näslund sind die prominentesten.

Einer der 28.991 Einwohner ist der Wiener Bernhard Starkbaum. Er ist Torhüter des schwedischen Spitzenklubs. Und Starkbaum ist eine der Hoffnungen des österreichischen Teams bei der Olympia-Qualifikation in Bietigheim Bissingen. Seit Reinhard Divis im Jahr 2004 gab es nicht mehr eine so klare Nummer eins im Teamtor wie heuer. Der 26-Jährige soll morgen gegen Italien (16 Uhr) und am Sonntag gegen Deutschland (15.15 Uhr) spielen. Am Freitag gegen Niederlande (16 Uhr/alle Spiele ORF Sport plus) duellieren sich Rene Swette (KAC) und Fabian Weinhandl (Capitals) um einen Einsatz.

Die Gegenwart

Teamchef Manny Viveiros hat großes Vertrauen in Starkbaum: „Er ist sehr kompakt und bietet dem Gegner kaum Einschussmöglichkeiten. Mit ihm haben wir die Chance zu gewinnen.“

Starkbaum wechselte im Sommer von Villach nach Schweden. „Wir waren zwei gleichberechtigte Torhüter bei MODO. Aber ich habe mich dem Kampf gestellt und bin als Sieger hervorgegangen“, sagt Starkbaum stolz.

Nach 37 Partien in der Elitserien hat Starkbaum eine Fangquote von 93,36 Prozent gehaltene Schüsse und einen Gegentorschnitt von 2,09 pro Partie. Damit ist er die Nummer vier in einer der drei stärksten Ligen der Welt.

Großen Anteil an Starkbaums Entwicklung hat Villachs Torhüter-Trainer Markus Kerschbaumer, der in diesen Tagen auch beim Nationalteam im Betreuerstab ist. „Wir sind immer noch ständig in Kontakt, er schaut sich auch meine Spiele im Internet an“, sagt Starkbaum, der Wien 2006 verlassen musste, um Eishockey-Profi zu werden. Im Gegensatz zu den Capitals erkannten damals die Villacher das große Potenzial des Zweitliga-Keepers.

Die Vergangenheit

Bei den Wiener Eislöwen spielte Starkbaum u.a. mit NHL-Legionär Andreas Nödl, VSV-Verteidiger Mario Altmann und Caps-Stürmer Rafael Rotter. „Wer weiß, vielleicht spielen wir ja alle mal wieder zusammen in Wien“, scherzt Starkbaum.

Vorerst geht die Reise in eine andere Richtung. Denn seine Leistungen in der schwedischen Liga werden auch von den Scouts der National Hockey League zur Kenntnis genommen. Für Starkbaum ist das kein Thema: „Ich habe bei MODO einen Vertrag für die kommende Saison. Mit solchen Dingen beschäftige ich mich nicht.“

Jetzt gilt die volle Konzentration dem Spiel am Donnerstag gegen Italien. Das letzte Duell haben die Österreicher bei der Euro Ice Hockey Challenge im November mit 6:2 gewonnen.

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