Österreichs Eishockeyteam ist für Raffl „ein cooler Haufen“

Michael Raffl ist gelassen
NHL-Stürmer Michael Raffl genießt die Zeit im Team und ist Österreichs Hoffnungsträger bei der WM

Lässig lehnt Michael Raffl an der Betonwand des Kabinengangs in der Erste Bank Arena in Wien-Kagran. Sein Kärntnerisch ergänzt sich perfekt mit nordamerikanischer Aussprache; seinen spitzbübischen Schmäh hat er auch nach sechs Jahren in der National Hockey League bei Philadelphia und zehn Jahren in der österreichischen Nationalmannschaft nicht verloren. Vor dem Test gegen Dänemark (Sonntag, 16.15 Uhr) sprach der 30-jährige Villacher in einer Journalistenrunde über ...

... seine Vorbereitung nach dem Ausscheiden von Philadelphia vor dem Play-off: Ich habe mich nach der Saison gut erholt und habe gut abschalten können. Jetzt bin ich doch schon 30, das Regenerieren wird immer wichtiger. Ich habe mich nur im Fitness-Studio fit gehalten. Die zwei Eistrainings waren extrem hart. Ich glaube, ich war 25 Stunde am Eis. So hat es sich angefühlt. Jetzt freue ich mich auf das Bett am Nachmittag.

... die Testspiele gegen Dänemark und Kanada (Dienstag): So eine Intensität wie in einem Spiel bekommst du im Training selten. Für uns alle sind die Spiele wichtig. Auch für die Klagenfurter, die nach der Meisterfeier alles rausschwitzen müssen (EBEL-Meister Thomas Hundertpfund geht vorbei und ermahnt Raffl scherzend Anm.).

... Lehren aus dem Vorjahr: Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und dann in einem Schlüsselspiel unsere beste Leistung abgerufen. Das ist das Wichtigste: im richtigen Moment bereit zu sein. Wir haben gelernt, wie man bei einer A-WM spielt. Wir können nicht nur nach vorne und mit jedem mitspielen. Wir müssen zuerst defensiv denken. Und das haben wir gegen Weißrussland so gut gelöst wie noch nie seit ich bei der Nationalmannschaft bin. Der Schlüssel ist, dass alle an einem Strang ziehen.

Österreichs Eishockeyteam ist für Raffl „ein cooler Haufen“

2018 wurde gegen Weißrussland der Klassenrhalt gesichert

...Teamchef Bader: Es spricht alles für ihn. Er ist der Einzige, der in den letzten zehn Jahren Erfolg gehabt hat. Er hat auch immer mit mir Kontakt gehalten.

... Österreichs Chancen bei der WM: Die Ansprüche sind natürlich gestiegen. Wir haben unsere stärkste Mannschaft. Aber es gibt keinen schlechten Gegner bei einer A-WM. Wenn man einen unterschätzt, dann wird man sich anschauen. Wir sind alle da, um zu gewinnen und erfolgreich zu sein. Wenn man überheblich ist, dann ist man unten.

... die Möglichkeit, mit dem Team einen versöhnlichen Saisonabschluss zu haben nach der enttäuschenden NHL-Saison: Wenn ich mich nicht wirklich so darauf gefreut hätte, wäre ich nicht gekommen. Es sind viele da, mit denen ich schon in der Unter 20 gespielt habe. Und letztes Jahr waren wir ein echt cooler Haufen. Ich habe mich wirklich sehr gefreut auf das Nationalteam.

...die frühe Vertragsverlängerung in Philadelphia als Wertschätzung: Wenn sie warten hätten wollen, hätte ich auch warten können. Ich wäre „Unrestricted Free Agent“ geworden. Dann wäre der ganze Markt für mich offen gewesen. Sie haben mich gefragt, ob ich bleiben will und was ich mir vorstelle. Ich war froh darüber und sie waren froh. Es war für alle eine Win-win-Situation.

Das entscheidende 4:0 gegen Weißrussland bei der WM 2018

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